Wöchentliche Newsletter

Kuchen mit Apfelfüllung – die ungarische Antwort auf Apfelpastete – REZEPT!

Ungarn Heute 2021.12.10.

Mit der Pastete ist es wie mit dem Obstbrand: Jede Nation hat seine ganz eigene Art, nur wird anderes Obst verwendet und es wird anders benannt. Wenn ich als Kind bei meiner Oma sehnlichst darauf gewartet habe, dass die Apfelpastete auskühlt und gegessen werden konnte, habe ich mir nicht vorstellen können, dass es auf der Welt andere Apfelpasteten geben könnte. Als ich in amerikanischen Filmen (nicht American Pie!) sah, dass die Pastete am Fenster (wo sie von jemandem oder etwas stibitzt wird) auskühlte, habe ich nicht begriffen, dass es sich dort auch um eine Pastete handelte. Doch unabhängig von Form und Geschmackrichtung sind eingeschlossene Kuchen in Mürbeteig Pasteten.

Sie stammen aus der Zeit um 9500 v. Chr., zumindest ist dies die früheste Periode, in der wir eindeutige Beweise gefunden haben, dass unsere Vorfahren mit den richtigen Werkzeugen Teig aus Getreidemehl herstellen konnten, welcher als Vorläufer der heutigen Pasteten und Fladen angesehen werden kann. Die heutige Form der Pastete geht auf die griechische und römische Antike zurück, als erstmals gebratenes oder gekochtes Fleisch oder Gemüse mit Nudeln aus Getreide, unter Zugabe von Wasser oder Fett, zubereitet wurden.

Csákvári almáspite

Dank der Römer verbreitete sich die Pastete, die ursprünglich aus Salzteig hergestellt wurde, in ganz Europa. Das berühmte römische Kochbuch des Apicius enthält bereits ein Rezept für eine Pastete, woher der Name wahrscheinlich stammt. Die nächste Etappe in der Entwicklung der Pastete war die Ankunft des Zuckerrohrs in Europa im 18. Jahrhundert, als das krümelig-süße Gebäck von heute entstand, und dazu passte nun offensichtlich auch Obst. Aber einige Quellen besagen, dass die Engländer bereits im 14. Jahrhundert die Pastete mit Äpfeln gefüllt haben. In Ungarn wird die beliebteste hausgemachte Version Apfel-Béles (Kuchen mit Apfelfüllung) genannt, die in der Regel eine teig-lastigere Version ist als die übliche, aber ich – so wie auch meine Großmutter – mache sie lieber mit einer dünneren Teigschicht.

Apfelkuchen

Zutaten:

Für den Teig:

300 g Mehl

150 g Butter

2 EL saure Sahne

1 Prise Salz

 

Für die Füllung:

100 g Zucker

1,5 kg Apfel

1 TL Zimt

6 EL Semmelbrösel

 

  1. Äpfel schälen und reiben. Zucker und Zimt zugeben, in der Pfanne braten, bis die Äpfel weich werden, der Saft aber noch nicht verkocht ist.
  2. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.
  3. Den Teig mit den Grundzutaten zusammen kneten, halbieren und für mindesten eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Beide Teighälften bis zu der Größe des vorhandenen Backblechs auseinanderziehen und eine Teigschicht auf das mit Backpapier ausgelegte Blech legen. Mit einer Gabel einstechen und die Semmelbrösel darauf verteilen. Die gekühlte Apfelfüllung gleichmäßig verteilen und erneut mit Semmelbröseln bestreuen, die zweite Teigschicht darauflegen und erneut mit einer Gabel einstechen. Die Oberseite mit verquirlten Eiern bestreichen und in den vorgeheizten Backofen, bei 180 Grad ca. 30 Minuten goldbraun backen.

 

Ein Klassiker für die Herbsttage: Kürbis-Mohn-Strudel - mit Rezept!
Ein Klassiker für die Herbsttage: Kürbis-Mohn-Strudel - mit Rezept!

Unser beliebtestes und bekanntestes Dessert auf Nudelbasis, der Strudel oder wie wir es nennen – Rétes – ist auch traditionell am kompliziertesten zuzubereiten. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl kann den jedoch ein jeder in wenigen Minuten für die Familie backen. Der Strudel ist eine echte Koproduktion aus der Region, da das mit süßen oder herzhaften Köstlichkeiten […]Weiterlesen

(geschrieben von Adrienn Vass, übersetzt von Katharina Haffner, Fotos: Péter Csákvári)