Ein linker Kommentator befürchtet, dass die Ausgabenpolitik der Regierung die ohnehin schon hohe Inflation weiter anheizen werde. Ein regierungsfreundlicher Kommentator dagegen zeigt sich unter Hinweis auf zwei unabhängige Analysen zuversichtlich. Seiner Ansicht nach dürfte das ungarische Wirtschaftswachstum in die Höhe schießen.
Laut dem jüngsten Bericht des Statistischen Zentralamts lag die Inflationsrate im November bei 7,4 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren.
Die Inflation könnte aus dem Ruder laufen, so die Befürchtung von Miklós Bonta. In einem Beitrag der Tageszeitung Népszava äußert der linksorientierte Wirtschaftswissenschaftler die Befürchtung, dass die im Vorfeld der Parlamentswahlen angekündigten Ausgabenprogramme der Regierung – darunter die Rückerstattung der 2021 gezahlten persönlichen Einkommenssteuer, eine Erhöhung des Mindestlohns sowie die Wiedereinführung der 13 Monatsrente – die Inflation noch weiter anheizen würden. Der Arbeitskräftemangel sei ein weiterer wichtiger Faktor, der die hohe Inflation statt sie zu beseitigen unweigerlich befeuern werde, ergänzt Bonta.
Magyar Nemzet-Autor Csaba Szajlai vertritt bei Mandiner die Auffassung, dass sich die ungarische Wirtschaft auf dem richtigen Weg befindet. Der konservative Analyst erinnert daran, dass die OECD in ihrem jüngsten Bericht ein BIP-Wachstum von 6,9 Prozent für 2021 und von fünf Prozent für das nächste Jahr prognostiziert habe. Laut einer weiteren von Allianz Research veröffentlichten Analyse werde das ungarische Wachstum weniger stark zurückgehen als das anderer europäischer Volkswirtschaften. Und so werde Ungarn bis 2027 das Wachstumsniveau der fortgeschrittensten Länder erreichen. Szajlai sieht in diesen unabhängigen Berichten ausländischer Experten eine weitere Bestätigung für den Erfolg und die Kompetenz von ungarischer Regierung und Nationalbank.
(via budapost.de, Beitragsbild: pixabay.com)