Novák reagierte auf die Nominierung auf Facebook und schrieb, dass sie die Nominierung akzeptiere.Weiterlesen
„Jetzt wäre die Gelegenheit, in einer Welt des Misstrauens jemandem unser Vertrauen zu schenken, der uns allen gehören könnte“ schrieb der ehemalige Außenminister János Martonyi in einem kürzlich erschienenen Meinungsbeitrag, in dem er sich für die Nominierung der ehemaligen Fidesz-Vizepräsidentin und Familienministerin Katalin Novák als nächste Staatspräsidentin Ungarns ausspricht.
(Dieser Artikel erchien original auf unserer Schwesternseite Hungary Today.)
In einem Meinungsbeitrag, der in der Fidesz-nahen Wochenzeitung Mandiner veröffentlicht wurde, verteidigt János Martonyi, der in der ersten und zweiten Orbán-Regierung als ungarischer Außenminister fungierte, Katalin Novák gegen die Kritik, „die Fidesz-Politikerin sei nicht in der Lage, die Einheit der Nation zu vertreten“.
Was kann ein freundliches ungarisches Lächeln in einer Welt der konkurrierenden Supermächte, der immer raffinierteren nuklearen und konventionellen Waffen, der Kriege, Revolutionen und Staatsstreiche, der Hungersnöte, Epidemien und Krisen, der globalen Risiken und der immer gefährlicher werdenden Pandemien, die all dies verschärfen, bewirken? Vielleicht mehr als wir denken
fährt er fort.
Laut Martonyi werden Katalin Nováks mehrfache akademische Abschlüsse, ihre sicheren Sprachkenntnisse und ihre diplomatische und politische Erfahrung ihr helfen, ihre künftigen Aufgaben würdig zu erfüllen. Aber es gibt einen noch wichtigeren Faktor, warum sie eine würdige Präsidentin sein wird: das „Engagement, das Vertrauen und die Liebe“, die sie mitbringt.
Als Reaktion auf die Kritik, dass mit der Nominierung von Katalin Novák erneut ein Parteipolitiker zum Staatspräsidenten Ungarns gemacht würde (der scheidende Präsident János Áder war einer der Gründer des Fidesz, später jahrelang Vizepräsident und geschäftsführender Vizepräsident und diente der Partei auch als Abgeordneter, Fraktionsvorsitzender und dann als Mitglied des Europäischen Parlaments) betont Martonyi, dass die Wahl des Staatspräsidenten in fast allen demokratischen Systemen auf politischen Erwägungen beruht.
Dies gilt insbesondere in Ländern, in denen das Parlament das Staatsoberhaupt wählt, wie in Ungarn. Hier vertreten die Präsidenten fast immer eine bestimmte politische Richtung und stehen einer bestimmten Partei nahe. Außerdem werden frühere Positionen und Erfahrungen als Vorteil angesehen, argumentiert Martonyi weiter.
Deshalb appelliert er indirekt auch an die Oppositionsparteien, die Nominierung Nováks zu unterstützen.
Jetzt wäre die Gelegenheit, in dieser Welt des Misstrauens jemandem Vertrauen zu schenken, der uns allen gehören könnte. Ich würde es bedauern, wenn wir das nicht täten, denn dann würden wir eine weitere Chance verpassen. Ich schlage vor, wir versuchen es! Mal sehen, ob wir das schaffen oder nicht. Und dann könnte vielleicht nicht nur unsere Welt hier zu Hause, sondern auch die zunehmend gefährliche Welt ein wenig sicherer und besser werden
schließt der ehemalige Außenminister.
(Via: Péter Cseresnyés – Hungary Today, Titelbild: MTI)