Die meisten Meinungsforscher sehen das Oppositionsbündnis Kopf an Kopf mit Fidesz-KDNP.Weiterlesen
Der Ministerpräsidentenkandidat des Oppositionsbündninsses, Péter Márki-Zay, hat den amtierenden Premierminister Viktor Orbán zu einer Fernsehdebatte vor den Parlamentswahlen 2022 herausgefordert. Das letzte Mal, als die beiden aktuellen Favoriten für das Amt des Ministerpräsidenten öffentlich gegeneinander antraten, war vor sechzehn Jahren.
Dieser Artikel erschien original auf unserer Schwesternseite Hungary Today.
„Egal ob sie nun für oder gegen die Regierungspartei stimmen, alle Menschen verdienen es, denjenigen anzuhören, der in den nächsten vier Jahren Ungarns Ministerpräsident sein will, und deshalb lade ich Viktor Orbán zu einer Fernsehdebatte ein“, postete kürzlich der Ministerpräsidentenkandidat der Oppositionsallianz, Péter Márki-Zay.
„Lassen Sie uns darüber diskutieren, wie wir uns die Zukunft der Wirtschaft, des Gesundheitswesens oder der Migration vorstellen, um herauszufinden, wer was getan hat und was wir über unsere Heimat Ungarn denken“, erklärte Márki-Zay und behauptete, er glaube, dass Orbán ja sagen und die Herausforderung annehmen werde.
Das letzte Mal, dass Viktor Orbán sich einer Fernsehdebatte stellte, war 2006, und zwar gegen den amtierenden sozialistischen (MSZP) Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány, der nach Meinung von Analysten weitaus überzeugender war und die Wahlen wenige Tage später tatsächlich gewann. Vier Jahre zuvor stand Orbán als amtierender Ministerpräsident dem MSZP-Kandidaten Péter Medgyessy gegenüber. Die meisten Analysten waren der Meinung, dass Orbán die Debatte gewann, doch einige Tage später gewannen Medgyessy und die MSZP die Wahl. Die erste direkte Debatte zwischen dem stärksten Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten fand 1998 statt, als Orbán den amtierenden sozialistischen Ministerpräsidenten Gyula Horn (ebenfalls MSZP) herausforderte, woraufhin Fidesz (im Bündnis mit der Unabhängigen Kleinbauern-, Landarbeiter- und Bürgerpartei, kurz FKgP,) die Wahlen gewann.
Seit 2006 lehnt Orbán Fersehdebatten ab, mit der Erklärung, dass es keinen einzigen Kandidaten gab, der nur annähernd so beliebt war wie Fidesz und Orbán, was aber jetzt nicht der Fall ist.
Seit langem wird darüber spekuliert, ob die Debatte dieses Mal stattfinden wird. Auf seiner Pressekonferenz vor Weihnachten schloss Orbán selbst diese Möglichkeit nicht aus. Ebenso wenig wie Kanzleramtsminister Gergely Gulyás, der kürzlich sagte, er wisse nicht, ob es überhaupt eine Debatte geben werde. Nach der Ankündigung von Márki-Zay sagte der Fidesz-Kommunikationschef István Hollik jedoch, dass „jeder weiß, dass Ferenc Gyurcsány der Chef der Linken ist. Es hat demnach keinen Sinn, mit einem Angestellten zu debattieren“ und wiederholte damit einen der Wahlkampfslogans der Fidesz, wonach Márki-Zay nur eine Marionette von Gyurcsány sei. Es war jedoch István Hollik, der während der Vorwahlen der Opposition lautstark die Möglichkeit ausschloss, dass Márki-Zay das Rennen gewinnen könnte, denn, so Holliks Argument, „er nicht der Mann von Gyurcsány ist.“
(Via: Hungary Today)