Der durch ganz Europa gezogene Sturm „Malik“ verursachte auch in Ungarn großen Schaden. Außerdem wurden aus mehreren Orten des Landes Staubstürme und Schneegestöber gemeldet. Am Wochenende wurde auch ein neuer Windrekord gebrochen: Auf dem Johannesberg in Budapest wurde eine Windgeschwindigkeit von 127,4 Stundenkilometer gemessen. Infolge des starken Winds wurde in manchen Bereichen des Landes sowohl der Straßen- als auch der Schienenverkehr behindert, am Plattensee hat sich ein Eisstoß gebildet.
Wie der Nationale Wetterdienst bereits warnte, wurden weite Teile des Landes am Wochenende von heftigen Stürmen und starken Windwehen heimgesucht, die durch eine Kaltfront eines durch Europa ziehenden Wirbelsturms, namens „Malik“ verursacht wurden.
Allein in Budapest wurden die Feuerwehrleute zu 1 654 Einsätzen gerufen und waren am Montagmorgen an 192 Stellen im Dauereinsatz, um die durch den heftigen Sturm verursachten Schäden zu beseitigen. In der Hauptstadt wurden sogar mehrere Familienhäuser unbewohnbar, ihre Bewohner konnten jedoch glücklicherweise bei ihren Verwandten unterbracht werden, so ein Sprecher der Nationalen Direktion für Katastrophenmanagement (OKF).
Auch in vielen anderen Orten des Landes sind Bäume auf Straßen, Häuser oder Autos gestürzt, auf mehreren Eisenbahnlinien wurde der Bahnverkehr komplett lahmgelegt, da die Oberleitung beschädigt worden ist. In der Region Tatabánya funktionierte sogar die Telefonleitung eine Zeit lang nicht, wovon etwa 3500 Verbraucher betroffen waren.
Interessanterweise war Baranya im Süden des Landes das einzige Komitat, das von dem Sturm nicht schwer getroffen wurde.
Die Feuerwehr musste in mehreren hundert Fällen alarmiert werden, die meisten Anrufe kamen aus den Komitaten Bács-Kiskun und Jász-Nagykun-Szolnok. Darüber hinaus hat der stürmische Wind vielerorts auch Sand geblasen, was die Sichtweite der Autofahrer deutlich verkürzt hat.
Auch am Plattensee hat man hohe Windgeschwindigkeiten gemessen: In Siófok, Balatonaliga und Fonyód wurden über 100 Stundenkilometer gemessen, in Siófok wurden sogar 119,5 Stundenkilometer erreicht. Durch den Wind haben sich spektakuläre Eisstöße gebildet, die Eisstücke wurden ans Ufer geweht. Der Wind verursachte große Wellen, vor allem an der Südküste.
Eisstöße entstehen meistens auf Bächen und Flüssen nach einer längeren Kälteperiode, jedoch können sie auch auf Seen in Folge von starkem Wind vorkommen.
Heute wird ein weiterer Wirbelsturm mit dem Namen „Corrie“ in Ungarn eintreffen, der jedoch wesentlich milder ausfallen wird als Malik, der die Region am Sonntagabend verließ. Laut der Warnvorhersage des Nationalen Wetterdienstes sind in Ungarn keine gefährlichen Wetterphänomene zu erwarten. Es wurde jedoch festgestellt, dass vorübergehender leichter Eisregen in den südwestlichen und westlichen Landesteilen am Abend nicht ausgeschlossen werden kann.
Quelle: hirado.hu infostart.hu Bild: MTI/Varga György