Laut dem Fachportal Holtankoljak.hu wurden letzte Woche drei Tankstellen wegen des offiziellen Preises geschlossen. Wenn die Brent-Ölpreise weiter steigen und die Regierung die Preise nicht senkt, könnte diese Tendenz nach dem 15. Februar weitergehen, so das Portal. Die Regierung hat über das Einfrieren der Spritpreise im November entschieden. Es wurde beschlossen, dass der Preis für 95-Liter-Benzin und -Diesel bei 480 Forint maximalisiert wird. Die Maßnahme ist am 15. November in Kraft getreten und gilt bis zum 15. Februar.
Wie das Portal holtankoljak.hu schreibt, ist der Preis pro Barrel durch die Bewegungen an der Börse und durch einen Cyber-Angriff auf die europäischen Öl-Zentren auf die 90-Dollar-Marke geschnellt und Analysten sagen, dass nach diesen Ereignissen der Preis für Öl sehr schnell auf nachhaltige 100 Dollar steigen könnte. All dies wirkt sich derzeit vor allem auf die Tankstellen negativ aus, da sie aufgrund der Preisobergrenze von 480 Forint nicht in der Lage sind, den Anstieg der Großhandelspreise auf die Einzelhandelspreise zu übertragen.
Die Webseite betont zugleich, dass die Branche auf eine Ankündigung der Regierung wartet, ob die Bedingungen nach dem 15. Februar beibehalten oder geändert werden.
Eine Änderung ist unerlässlich, da es zu Versorgungsproblemen kommen könnte, wenn alle Bedingungen so bleiben, wie sie jetzt sind
In der nächsten Woche könnte ein deutlicher Anstieg des Forint den Anstieg der Großhandelspreise für Kraftstoffe begrenzen, denn in dieser Woche hat der Forint gegenüber dem Dollar um 10 Forint zugelegt, so dass der Wechselkurs derzeit bei 310 Forint liegt.
Gäbe es keine offiziellen Preise, läge der Durchschnittspreis sowohl für Benzin als auch für Diesel unter Berücksichtigung der jüngsten Preisänderungen weit über 500 Forint.
Generalsekretär des Ungarischen Mineralölverbands: „Eine mögliche Verlängerung des Kraftstoffpreisstopps würde den Einzelhandel in den Bankrott bringen“
„Wenn der Benzinpreisstopp verlängert wird, werden die Einzelhändler mit Sicherheit Bankrott gehen“ sagte Ottó Grád, Generalsekretär des Ungarischen Mineralölverbandes gegenüber dem Fernsehsender ATV. Seiner Meinung nach werden wir in den kommenden Wochen einen kontinuierlichen Anstieg des Ölpreises erleben und es wäre nicht verwunderlich, wenn er innerhalb kurzer Zeit die psychologische Grenze von 100 Dollar erreicht oder überschreitet.
Die nationale Steuer- und Zollverwaltung (NAV) hat seit dem 15. November mehr als 2.000 Tankstellen kontrolliert, und bisher haben die Steuerprüfer nur 12 Fälle von Preisverstößen festgestellt. In den bisherigen Entscheidungen hat die NAV Bußgelder in Höhe von insgesamt 3,2 Millionen Forint (9000 Euro) verhängt.
László Molnár, CEO von GKI, glaubt jedoch, dass die Regierung die Frist aus politischen Gründen verlängern wird. László Molnár sagte, dass der Ölpreis am Samstag bei rund 90 Dollar lag, was eine Vorstellung davon vermittelt, wie die Situation ohne den Preisstopp aussehen würde.
Als die Preise eingefroren wurden, lagen die Kraftstoffpreise bei 506-510 Forint. Daher würde der Kraftstoffpreis jetzt etwa 520 Forint betragen
sagte er gegenüber ATV.
Der Fernsehsender fragte den Kanzleramtsminsiter bei seiner letzten Pressekonferenz am Donnerstag, ob die Regierung die Verlängerung des Preisstopps plane oder nicht, der Minister gab jedoch keine konkrete Antwort und sagte: „Die Regierung wird bis zum 15. Februar darüber entscheiden“.
(Via: atv.hu, holtankoljak.hu, Titelbild: MTI/Koszticsák Szilárd)