Die ungarischen Zentralbanker haben den Leitzins auf einer regulären Sitzung am Dienstag um 50 Basispunkte auf 3,40 Prozent erhöht.Weiterlesen
Im vergangenen Dezember lag der durchschnittliche Bruttolohn bei 504.700 Forint (1400 Euro), so das ungarische Statistische Zentralamt. Dies ist der Durchschnittslohn derjenigen, die Vollzeit in einem Unternehmen mit mindestens 5 Beschäftigten arbeiten und nicht im öffentlichen Sektor beschäftigt sind. Würde man die Beschäftigten des öffentlichen Sektors in diese Gruppe einbeziehen, läge der nationale Durchschnittsbruttolohn mit 492.800 Forint bei knapp einer halben Million Forint.
Der durchschnittliche Nettolohn ohne Rabatte betrug 327 700 Forint, mit Rabatten 337 200 Forint. Das Durchschnittsgehalt, sowohl brutto als auch nach Abzug von Steuerermäßigungen, ist um fast 10 % höher als vor einem Jahr.
Und da der Mindestlohn und der garantierte Mindestlohn im Januar dieses Jahres um 20 Prozent gestiegen sind und von mehreren Unternehmen zweistellige Lohnerhöhungen zu vernehmen waren, wird das Statistikamt in diesem Jahr wahrscheinlich einen noch größeren Lohnzuwachs verzeichnen. Aber auch die Lebenshaltungskosten steigen rasant an, mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 7,4 Prozent im Dezember und fast 8 Prozent im Januar dieses Jahres.
Ein weiterer wichtiger Indikator der Lohnstatistik ist der so genannte „Medianlohn“. (Das Mittlere Einkommen oder Medianeinkommen in einer Gesellschaft oder Gruppe bezeichnet die Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Haushalte (bzw. Personen) mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist wie die der Haushalte mit höheren Einkommen.) Der Bruttomedianlohn lag im Dezember letzten Jahres bei knapp 380.000 HUF.
Analysten, die sich zu den Daten des vergangenen Dezembers äußerten, sagten gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur MTI, dass sich das Wachstum in diesem Jahr noch weiter beschleunigen dürfte. Und steigende Lohnkosten zwingen die Unternehmen zu Preiserhöhungen, die die Verbraucher, gestützt durch beträchtliche Haushaltszahlungen, bereit sind zu akzeptieren, was bedeutet, dass das Risiko einer klassischen „Preis-Lohn-Spirale“ eine Straffung der Finanz- und Geldpolitik erfordert.
(Via: mti.hu, 24.hu, Titelbild: MTI – Imre Faludi)