Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Freitag dem russischen Sankt Petersburg das Recht entzogen, in diesem Jahr Europas größtes Vereinsspiel auszurichten. Im Vorfeld wurde noch vorgeschlagen, dass der Budapester Puskás Aréna ein guter Ersatz sein könnte, aber das Finale wurde schließlich an Paris (Frankreich) vergeben.
Das Finale sollte nach bisheriger Planung am 28. Mai 2022 in der Gazprom-Arena Sankt Petersburg stattfinden, doch nach dem russischen Angriff waren viele davon überzeugt, dass die Sanktion der UEFA nur eine Frage der Zeit war.
Viele in Ungarn schlugen schon bald vor, die Veranstaltung in der Budapester Puskás Aréna auszurichten, da die ungarische Hauptstadt in letzter Zeit schon unter anderem die FINA-Weltmeisterschaften 2022 übernommen hat, nachdem das japanische Fukuoka dies wegen Corona abgesagt hatte. Eines der drei größten und modernsten Stadien Londons war ebenfalls ein wahrscheinlicher Kandidat für die Verlegung.
„Die UEFA möchte Emmanuel Macron, Präsident der Französischen Republik, ihren Dank und ihre Wertschätzung für seine persönliche Unterstützung und sein Engagement aussprechen“, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes.
An dem in Sankt Petersburg geplanten Endspiel hatte es angesichts der russischen Aggression Kritik gegeben. Der britische Premierminister Boris Johnson, mehrere Bundestagsabgeordnete und Mitglieder des Europäischen Parlaments forderten eine Verlegung des Spiels.
Das UEFA-Exekutivkomitee beschloss außerdem, dass russische und ukrainische Klubs und Nationalmannschaften, die an UEFA-Wettbewerben teilnehmen, ihre Heimspiele bis auf Weiteres an neutralen Orten austragen müssen.
Nach Angaben der New York Times war Paris der Favorit, weil es das Spiel seit 2006 nicht mehr ausgerichtet hatte und weil Frankreich derzeit den EU-Ratvorsitz innehat.
Tatsächlich ist dies das dritte Jahr in Folge, in dem das Champions-League-Finale verlegt werden muss. Die letzten beiden Male fand es wegen Corona in Portugal statt. Das Finale in Paris wird auch das erste Mal seit dem Ausbruch des Coronavirus sein, wobei das Spiel in einem ausverkauften Stadion ausgetragen wird.
Nach der Entscheidung der UEFA erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber der Presse: „Es ist eine Schande, dass eine solche Entscheidung getroffen wurde.“
(geschrieben von Hungary Today, weitere Quellen: sportschau.de, Titelbild: MTI/EPA/Anatolij Malcev)