Sándor Kis, ein 29-Jähriger aus Ungvár (Uzhhorod), der bei der Marine diente, wurde bei den Kämpfen getötet.Weiterlesen
Auf den Aufruf von Wolodymyr Selenskyj hin trafen zahlreiche Menschen in der ukrainischen Botschaft in London ein, um sich den Kämpfen anzuschließen, berichtet die Daily Mail. Die britische Boulevardzeitung interviewte mehrere freiwillige Kämpfer, darunter einen Ungarn. Mehr als tausend ausländische Freiwillige sollen in der Ukraine sein, um dort zu kämpfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag einen Erlass unterschrieben, der Ausländern die visafreie Einreise ermöglicht.
„Ausländer, die bereit sind, die Ukraine und die Weltordnung als Teil der Internationalen Legion zur Verteidigung des ukrainischen Territoriums zu verteidigen, lade ich ein, sich an die diplomatischen Vertretungen der Ukraine in ihren jeweiligen Ländern zu wenden“ rief der Außenminsiter der Ukraine schon gleich nach dem Ausbruch des Krieges die ganze Welt auf. Ein paar Tage später sagte Kuleba:
„Aus 16 Ländern weltweit sind bereits Freiwillige in die Ukraine gekommen. Ihre Zahl hat bereits mehr als 1000 Menschen überschritten“ sagte der ukrainische Außenminister noch am Mittwoch. Obwohl die Angaben sich bisher nicht unabhängig überprüfen ließen, ist es sicher, dass schon viele ausländische Freiwillige in die Ukraine wollen, um für die Freiheit des Landes zu kämpfen.
Foreigners willing to defend Ukraine and world order as part of the International Legion of Territorial Defense of Ukraine, I invite you to contact foreign diplomatic missions of Ukraine in your respective countries. Together we defeated Hitler, and we will defeat Putin, too.
— Dmytro Kuleba (@DmytroKuleba) February 27, 2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag einen Erlass unterschrieben, der Ausländern die visafreie Einreise ermöglicht, wenn sie sich der „Internationalen Legion“ anschließen wollen. Russen sind von diesem Angebot ausgeschlossen.
Besonders viele Freiwillige sollen aus den baltischen Staaten und Georgien kommen, berichtet der österreichische „Standard“. Es befinden sich auch schwedische, finnische und norwegische Freiwillige unter den internationalen Kämpfern. Meldungen, wonach die französische Fremdenlegion Kämpfer für den Einsatz in der Ukraine freistelle, stellten sich indes als unwahr heraus. Auf Twitter bekräftigte die französische Armee, dass Truppen der Fremdenlegion einzig und allein im Dienste Frankreichs stehen.
Erster Ungar aus Großbritannien gemeldet
Zahlreiche Menschen trafen in der ukrainischen Botschaft in London ein, um sich den Kämpfen im Land anzuschließen, berichtet die Daily Mail. Die britische Boulevardzeitung interviewte mehrere von ihnen, darunter einen Ungarn namens Ákos „Horvádh“, dessen Nachname wahrscheinlich falsch geschrieben wurde. (Der ungarische Name sollte folgenderweise geschreieben werden: „Horváth“).
Der 28-jährige Mann sagte der Zeitung, dass er Angst habe, es seinen Eltern zu sagen, aber dass er in die Ukraine reisen wolle, um gegen die Russen zu kämpfen.
Ich bin Ungar. Die Ukraine ist mein Nachbar. Ich kann nicht ertragen, was dort geschieht.
sagte der Mann und glaubt, dass im Land vor allem Kämpfer gebraucht werden, und dass er einige Erfahrung hat und weiß, wie man mit Waffen umgeht.
Ich weiß, wenn ich dorthin gehe, könnte ich sterben. Aber das ist Krieg. Ich weiß, ich könnte sterben oder ein Körperteil verlieren, aber jemand muss gehen
sagte er über die Gründe, warum er sich an den Kämpfen beteiligen wollte.
Der britische Premierminister Boris Johnson warnt jedoch vor freiwilligen Kämpfern. Die Teilnahme an dem Konflikt könne gegen britisches Recht verstoßen und sogar zu einer Anklage wegen Terrorismus führen.
Kanzleramtsminister: „Falls sich jemand aus Ungarn an der Verteidigung der Ukraine beteiligen will, wäre dies eine illegale Anwerbung“
Das Portal Index fragte den Kanzleramtsminister auf seiner Pressekonferenz am Donnerstag nach der Position der ungarischen Regierung, ob sie die Tatsache unterstützen, ablehnen oder ignorieren würde, wenn sich demobilisierte ungarische Soldaten, Veteranen und Freiwillige freiwillig an der Verteidigung der Ukraine beteiligen wollen?
Gergely Gulyás wies darauf hin, dass dies durch das Strafgesetzbuch geregelt ist und als illegale Rekrutierung gilt.
(Via: telex.hu, derstandard.de, tagesspiegel.de, Titelbild/Illustration: Ungarische Soldaten in der Nähe des Hilfszentrums für Flüchtlinge aus der Ukraine in Barabás MTI Zsolt Ceglédi)