Heute, am 15. März, ist ein Nationalfeiertag, und Ministerpräsident Viktor Orbán soll am Nachmittag eine Rede auf dem Kossuth-Platz halten.Weiterlesen
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán wird für drei Tage zur Ostgrenze des Landes umziehen, um von dort aus die Ereignisse, die Arbeit der Polizei, der Soldaten und des Katastrophenschutzes persönlich zu verfolgen und die Verteidigung zu organisieren. Nach Informationen der regierungsnahen Nachrichtenseite Origo rechnet die Regierung mit einer noch größeren Flüchtlingswelle als je zuvor, weshalb sich Viktor Orbán auf den Weg zur Grenze gemacht hat. Das Zentrum seiner Arbeit wird in den nächsten drei Tagen in der Kaserne von Debrecen sein.
Der Premierminister hat noch am Mittwoch ein Video auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Orbán sagt in diesem, dass der Krieg nicht zur Ruhe kommt, sondern sich ausweitet, und da sich der Krieg ausweitet, besteht die Gefahr, dass in der nächsten Woche noch mehr Menschen nach Ungarn kommen, was eine große Herausforderung darstellen wird.
Der Ministerpräsident fügte hinzu, dass immer mehr Menschen kommen, weil sie nicht mehr nur vor dem Krieg, sondern auch aus dem Krieg fliehen. Die Regierung sei stolz darauf, dass sie bisher allen Flüchtlingen helfen konnte, sagte Orbán.
In den nächsten drei Tagen werden wir die Verteidigung für die nächste Woche organisieren, damit wir weiterhin allen Bedürftigen helfen können
betonte Orbán weiter.
Orbán inspizierte auch die Grenze zu Rumänien
Der Ministerpräsident hat am Mittwochabend den Grenzübergang Csengersima zwischen Ungarn und Rumänien inspiziert, wie der Pressechef des Premierministers mitteilte. Orbán, der von der Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi, dem örtlichen Parlamentsabgeordneten Sándor Kovács und dem Staatssekretär für nationale Information József Kovács begleitet wurde, wurde von hochrangigen Polizeibeamten über die Situation entlang des Grenzabschnitts und die wachsende Welle ukrainischer Flüchtlinge in der Region informiert. Orbán sagte in einem Video vor Ort:
Auch hier kommen Tausende von Flüchtlinge mit dem Auto an, der Verkehr verläuft auf sechs Spuren, die Polizei arbeitet auf Hochtouren, alles läuft reibungslos. Nächste Woche wird es eine größere Flüchtlingswelle geben, so dass dieser Grenzübergang verstärkt werden muss. Das Rote Kreuz kümmert sich inzwischen um die kleinen Kinder
Anschließend besuchte der Ministerpräsident die Freiwilligen in der örtlichen Hilfsstelle des Ungarischen Roten Kreuzes.
432 Tausend Flüchtlinge sind bereits in Ungarn angekommen, die Regierung rechnet mit 900.000 Menschen
Ungarn rechnet mit der Aufnahme von bis zu 900.000 Flüchtlingen aus der Ukraine, sagte der Chefberater für innere Sicherheit des Ministerpräsidenten am Mittwoch. György Bakondi betonte: Während in der ersten Phase des Krieges die Menschen aus der Ukraine flohen, bevor der Krieg sie erreichte, kommen jetzt die meisten schon direkt aus dem Krieg in die sicheren Nachbarländer.
Diese neue Situation erfordert von den ungarischen Behörden, den Zivilorganisationen ganz andere Anstrengungen. Alle müssen ihre Arbeit noch besser koordinieren
fügte er hinzu. Ungarn muss außerdem die Ungarn im Karpatenvorland weiterhin unterstützen, da in der Region ein starker Zustrom von Menschen aus der Ostukraine herrscht.
(Via: origo.hu, mti.hu, Titelbild: MTI – Fischer Zoltán)