Der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates New York, George Pataki, hat nach einem Besuch der Hilfsstelle in Beregsurány nahe der ungarisch-ukrainischen Grenze am Freitag die Betreuung der Flüchtlinge aus der Ukraine durch Ungarn gelobt.Weiterlesen
„Ich habe Ungarn noch nie so lebendig, frei und offen gesehen wie jetzt“, sagt der ehemalige Gouverneur des Staates New York in einem Interview mit der regierungsfreundlichen Zeitung Mandiner. George Pataki wurde bei seinem Besuch in Ungarn letzter Woche über den Ukraine-Krieg, über die Leistung der Regierung Orbán und die Zukunft der amerikanischen Rechten befragt.
„Ich war beeindruckt von der hervorragenden Arbeit der Ungarn an der Grenze, aber es ist traurig, dass ich keine amerikanischen Organisationen gesehen habe“, sagte Pataki, der vergangene Woche mit Regierungmitgliedern die ukrainisch-ungarische Grenze besucht hatte.
Was ich festgestellt habe, ist, dass die Maschinen effizient arbeiten und die Organisation professionell ist. Die christlichen Hilfsorganisationen, die katholischen Wohlfahrtsverbände, der Ungarische Malteser Hilfsdienst, der Ökumenische Hilfsdienst und das Rote Kreuz leisten mit der beträchtlichen Unterstützung der Regierung eine großartige Arbeit
so der Gouverneur weiter, der auch der Meinung ist, dass in Polen dahingegen „Chaos herrscht“.
Zum Krieg sagte Pataki: Putin greife nicht nur den ukrainischen Staat, sondern auch das ukrainische Volk an, indem er Schulen und Krankenhäuser bombardiere. Aber, wie er es formulierte, „noch nie standen Amerikaner, rechts und links, Republikaner und Demokraten, so vereint gegen Putin, wie sie es jetzt für das ukrainische Volk tun“.
„Ungarn-Bild“ in den USA
Laut Pataki unterscheidet sich das Bild von Ungarn in den Vereinigten Staaten stark von der Realität. Eine Behauptung ist, dass es hier keine Demokratie gibt
Aber jetzt steht eine Wahl an, die Viktor Orbán und die Regierungsparteien sogar verlieren könnten. Ich sehe Ungarn als eine lebendige, gesunde Demokratie, als ein offenes Land
Er sagte auch, dass Viktor Orbán ihm kürzlich eines der Holocaust-Denkmäler gezeigt habe. Er traf hier auch mit jüdischen Führern zusammen, die sagten, Ungarn sei eines der sichersten Länder für Juden.
„Aber davon hört man in Amerika nichts, und bestimmte Kräfte sind dabei, den Ruf Ungarns aggressiv zu zerstören“.
Als er 1995 zum ersten Mal Ungarn besuchte, waren alle pessimistisch. „Als ich sagte, dass es ein schöner Tag sei, lautete die Antwort: Ja, aber morgen könnte es regnen.“ Aber jetzt, so Pataki weiter, „lächeln die Ungarn“. Pataki glaubt, dass die Arbeit der Regierung dazu beigetragen hat: Sie hat eine so starke Wirtschaft geschaffen, dass das Land optimistisch geworden ist.
Er sagt, dass immer mehr junge Leute in erster Linie nach Budapest kommen wollen, weil die Hauptstadt billiger und sicherer ist als beispielsweise Paris, aber auch weil sie aufregend und schön ist. „Der BRAND Budapest ist cool geworden“, wozu die Regierung seiner Meinung nach durch ihre Maßnahmen, wie z. B. die Ansiedlung der Filmindustrie, beigetragen hat.
Zum so genannten Kinderschutzgesetz in Ungarn sagte er, dass Kinder Kinder sein dürfen sollten, damit sich die menschliche Natur in ihnen so entwickeln kann, wie sie sollte. Unterschiedliche Ideologien sollten im Bildungswesen nicht zugelassen werden. Er betonte jedoch, dass dies ein anderes Thema sei als die Rechte von Homosexuellen. „Ich unterstütze Letzteres als das Recht von Erwachsenen, die Entscheidungen treffen zu können. Ich bin für Freiheit, die Menschen sollen ihren eigenen Weg wählen.“
Zur US-Politik sagte Pataki: Die Regierung von Biden funktioniert schlecht, die Epidemie wurde katastrophal behandelt, die USA haben eine massive Inflation, die Außenpolitik ist ein Fehlschlag, „wir haben einfach keine anständige Führung“. Er glaubt, dass die Republikaner bei den Zwischenwahlen im November das Repräsentantenhaus und sogar die Mehrheit im Senat zurückgewinnen könnten.
(Via: mandiner.hu, Titelbild: MTI/EPA/Max Whitaker)