Eurostat schätzt, dass die Inflation in Ungarn im Februar 8,4 % betrug und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 6,2 % lag.Weiterlesen
In den letzten 30 Tagen wurden keine Ersatzteile für die in Russland produzierten Züge der Budapester Metro 3 geliefert und keine Spezialisten des Herstellers Metrowagonmash (MWM) sind aus Russland nach Budapest gekommen. Außerdem ist keineswegs sicher, ob die russische Fabrik, die auch Kriegsgerät herstellt, derzeit Teile für die Züge produziert, berichtet das Portal Népszava.
Nach Angaben des Budapester Verkehrsunternehmens BKK hat der Krieg vorerst keine Auswirkungen auf die Wartung der Züge, aber der derzeitige Bestand reicht höchstens für ein paar Monate aus, berichtete das Portal Népszava. Im Bericht der unabhängigen Sachverständigen für das Jahr 2020 wurden 18 Serienmängel an den eher minderwertigen russischen Fahrzeugen festgestellt und die Schlussfolgerung gezogen, dass russische Fahrzeuge im Vergleich zu neuen Zügen besonders wartungsintensiv sind.
Neben Eisenbahn- und U-Bahn-Wagen stellt MWM unter anderem auch Hochgeschwindigkeits-Raupenfahrgestelle für Kampffahrzeuge her. Ihre Neuentwicklung, ein spezielles Radfahrgestell mit Wanne, wurde letztes Jahr auf dem Internationalen Militärtechnologieforum Army2020 vorgestellt.
Derzeit werden Teile aus unbenutzten Armaturen entfernt bis auf Weiteres wird es möglich sein. Teile zu ersetzen, indem man die notwendigen Komponenten aus Wagen ausbaut, die nicht zur Gleiserneuerung verwendet werden, ist noch möglich aber diese Quellen sind auch nicht unendlich. Es ist geplant, die gesamte Strecke im nächsten Jahr zu übergeben, so dass mehr Wagen benötigt werden.
Die Reparatur von zwei im Bahnhof Kőbánya-Kispest beschädigten Zügen wäre ebenfalls teilweise von MWM durchgeführt worden. Die BKV-Tochtergesellschaft für Fahrzeugreparaturen wäre ebenfalls dazu in der Lage, man bräuchte aber die Unterlagen des russischen Herstellers. Auch der Austausch der stark rostenden Bodenbleche wurde als Garantiezusage der russischen Seite bisher komplett eingestellt. Es stellt sich die Frage, wann all dies zum Rückzug der U-Bahn M3 führen wird.
Die mehr als 17 Kilometer lange U-Bahn-Linie ist mit durchschnittlich mehr als 500.000 Fahrgästen an Wochentagen das meistbefahrene Eisenbahnsystem Ungarns. Das ist mehr als das gesamte nationale Eisenbahnnetz.
(via index.hu, Beitragsbild: MTVA/Bizományosi: Csaba Jászai)