Die ungarische Botschaft in der Ukraine war „überrascht und schockiert“ über die Behauptungen der Vize-Ministerpräsidentin der Ukraine, die die ungarische Regierung beschuldigte, eine pro-russische Politik gegenüber der Ukraine zu verfolgen. Iryna Vereshchuk ging sogar so weit, dass sie Ungarn vorwarf, einen Deal mit Russland über Transkarpatien, eine Region in der Westukraine mit einer bedeutenden ungarischen Minderheit, geschlossen zu haben. Die ungarische Botschaft in Kiew wies diese Behauptungen entschlossen zurück und zählte eine Reihe von Maßnahmen auf, die die Regierung zur Unterstützung der Ukraine im Krieg ergriffen hat.
Dieser Artikel erschien original auf unserer Schwesternseite Hungary Today.
Ungarn lehne „praktisch alles“ ab, was eine potenzielle Hilfe für die Ukraine bedeuten würde, erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Vereshchuk am Dienstag in ihrem Facebook-Post und argumentierte, dass der „strategisch ruhige“ Ansatz, den Budapest verfolge, nicht weit von einer offen pro-russischen Position entfernt sei.
Die Vize-Ministerpräsidentin der Ukraine sprach kürzlich sogar darüber, dass es eine Vereinbarung zwischen der ungarischen und der russischen Regierung geben könnte, Transkarpatien an Ungarn zu übergeben.“Warum?“, fragte sie, „Ist es, weil sie russisches Gas mit einem Rabatt wollen? Oder vielleicht, weil sie von unseren Unterkarpaten träumen?“
Nicht nur Vereshchuk, sondern auch der polnische Europaabgeordnete Radosław Sikorski hat ganz ähnliche Vorwürfe formuliert als er in einem Twitter Post schrieb: Ungarn unterstütze die russische Regierung.
Der Vertreter der regierenden Fidesz-Partei, Zsolt Németh reagierte auf die Vorwürfe, denen sich nun auch die ungarische Botschaft anschloss.
Ungarische Botschaft weist Vorwurf zurück, dass Ungarn die Region Transkarpatien zurückbekommen wolle
Die ungarische Botschaft in Kiew hat sich am Mittwoch zu den Vorwürfen der Vizeministerpräsidentin geäußert und darauf hingewiesen, dass ihre Aussage in den ukrainischen Medien vielfach zitiert und kommentiert wurde. Die Botschaft wies darauf hin, dass Vereshchuk „in einer tragischen Situation, in der die Ukraine einen heldenhaften Kampf gegen die Aggression führt, eine übermenschliche Arbeit mit großer Verantwortung leistet“. Die Botschaft fügte hinzu, dass man eine „verschärfte emotionale Stimmung“ demnach verstehen könne.
[…] Aber es kann nicht die Grundlage für sinnlose Anschuldigungen und unbegründete Verleumdungen sein
Die ungarische Botschaft bezeichnete Vereshchuks Schlussfolgerungen zum Vorgehen Ungarns als „schlichtweg beleidigend“. Zu ihrer Aussage über ein geheimes Abkommen über die Abtretung Transkarpatiens an Ungarn schrieb die Botschaft:
Es ist besonders traurig, dass unter diesen Spekulationen – nicht zum ersten Mal – auch die ukrainische Region Transkarpatien und die dort lebenden Ungarn auftauchen. Wir weisen diese Behauptungen höflich, aber entschieden zurück
Botschaft listet Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung der Ukraine auf
Die ungarische Botschaft listete dann die Maßnahmen der ungarischen Regierung auf, die ihrer Ansicht nach beweisen, dass Ungarn vieles getan hat, um der Ukraine im Krieg zu helfen. Die Botschaft führt die folgenden Punkte an:
Abschließend betonte die ungarische Botschaft, dass „die derzeitige tragische Situation eine Zusammenarbeit und die unverbrüchliche Unterstützung des jeweils anderen erfordert.“