Der ehemalige Jobbik-Vorsitzende Gábor Vona sagt voraus, dass die kommende Regierung es mit mehreren Krisen zu tun bekommen werde. Um diese zu überwinden, sollte der Wahlsieger das auf Gruppen bezogene Denken sowie die Parteipsychose ad acta legen. Presseschau von budapost.de.
Der Jobbik-Gründungsvorsitzende Gábor Vona hat die Befürchtung geäußert, dass Ungarn nach den Parlamentswahlen vom 3. April die tiefste Krise seit 1989 erleben werde. Die neue Regierung dürfte mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sein, darunter die geopolitische des Ukraine-Krieges, der wirtschaftliche Abschwung, eine soziale Krise sowie eine tiefe mentale Verunsicherung, so Vona auf Index.
Der gegenwärtig als unabhängiger politischer Analyst tätige Ex-Politiker empfiehlt, dass die neue Regierung zur Überwindung der geopolitischen und wirtschaftlichen Probleme zunächst die sozialen Missstände im Land beseitigen sollte – darunter weit verbreitete Depressionen und Alkoholismus sowie pathologisches Misstrauen, Frustration und „Stammesdenken“.
All dies mache viele Ungarn anfällig für Demagogie und Verschwörungstheorien. Ohne eine Beendigung des sowohl von der Rechten als auch von der Linken angeheizten parteipolitischen „kalten Krieges“ werde Ungarn die Herausforderungen, denen es sich stellen müsse, kaum bewältigen können. Die künftigen Wahlsieger könnten daher auf lange Sicht gesehen leicht zu Verlierern werden, sollten sie es nicht schaffen, die immensen auf Ungarn zukommenden Herausforderungen zu bewältigen, warnt Vona.
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI/Kovács Tamás)