Ministerpräsident Viktor Orbán rief am Mittwoch alle dazu auf, den „Gender-Wahnsinn“ zu stoppen, und forderte die Wähler auf, bei dem Referendum zum sog. Kinderschutzgesetz, das zeitgleich mit den Parlamentswahlen am 3. April stattfinden soll, mit „Nein“ zu stimmen. Nach Ansicht der Lehrergewerkschaft PDSZ gibt es „nichts, das gestoppt werden sollte“. Sie forderten den Ministerpräsidenten auf, die Hetze gegen Lehrer einzustellen.
„Wenn wir viermal mit ‚Nein‘ stimmen, wird das Referendum diese Frage für eine lange Zeit regeln“ sagte der Ministerpräsident vor den Wählern im nordungarischen Eger.
Der Vater ist ein Mann und die Mutter eine Frau, und unsere Kinder sollten in Ruhe gelassen werden
wiederholte er bei seiner Wahltournee. Laut Orbán gehe es bei dem Referendum darum, „ob wir unseren gesunden Menschenverstand bewahren werden“.
Ungarn ist ein freies Land, in dem Erwachsene selbst entscheiden können, wie sie leben wollen. Wir wollen uns da nicht einmischen. Aber Kinder… das ist eine rote Linie
sagte der Premierminister.
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Das Ziel des Referendums sei es, so Orbán, klarzustellen, dass „diese Art von Unsinn“ und „ausländische Modeerscheinungen“ keinen Einzug in die Schulen erhalten dürften.
Wenn Kinder in der Schule Dingen ausgesetzt werden, die den Eltern die Arbeit erschweren, dann tut die Schule etwas, wozu sie keine Berechtigung hat, so der Ministerpräsident.
Wir erwarten von Lehrern und Schulen, dass sie unsere Kinder nicht umerziehen
sagte Orbán und fügte hinzu: „Wir erwarten von Lehrern und Schulen, dass sie unsere Kinder nicht umerziehen. Wir haben nie auf unser Recht verzichtet, jemanden für uns entscheiden zu lassen, wann und wie unsere Kinder mit diesen sehr schwierigen Fragen des Lebens konfrontiert werden sollen“ sagte der Premierminister und fügte hinzu, dass die Eltern das alleinige Recht haben sollten, diese Entscheidung zu treffen.
Lehrergewerkschaft PDSZ: „Es gibt nichts, das gestoppt werden sollte“
Es gibt keinen Gender-Wahnsinn weder in den Schulen noch in den Kindergärten, also gibt es nichts, was gestoppt werden sollte, ebenso wenig wie eine Bildung für die Geschlechtsumwandlung, was der Ministerpräsident behauptet
Nach Ansicht der Gewerkschaft entbehren die Fragen des Referendums „jeglicher Grundlage“. Wenn dies den Regierungschef nur daran hindert, „den Beschäftigten im öffentlichen Bildungswesen endlich ein angemessenes Gehalt zu zahlen“. „Wir können den Ministerpräsidenten beruhigen, dass seine Sorgen unbegründet sind und sie bereits Maßnahmen zur Erhöhung der Löhne und zur Verringerung der Arbeitsbelastung ergreifen kann.“
Die Gewerkschaften sind bereit, eine Einigung zu erzielen. Gleichzeitig forderte die PDSZ den Regierungschef auf, die Hetze gegen die Beschäftigten in Kindergärten und Schulen einzustellen und die Vergeltungsmaßnahmen gegen Streikende zu beenden.
Im Zusammenhang mit dem „Genderwahn“ wurde Viktor Orbán kürzlich auch von der Oppositionspolitikerin Ágnes Vadai (DK) zu einem Werbespot der Regierung befragt, in dem ein kleines Mädchen sagt, dass statt der Mathestunde ein Mann in die Schule kam und darüber erzählte, dass es Jungen gibt, die Mädchen sind, und Mädchen, die Jungen sind, und dass sie auch ein Junge sein kann, wenn sie es will.
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Ágnes Vadai stellte die Frage:
Wer ist der Verrückte, der diesen Horror, was eine Fake-soziale-Werbung ist, in Auftrag gegeben, genehmigt und ausgestrahlt hat, und das alles auf Kosten der ungarischen Steuergelder?
Auf die Frage antwortete Staatssekretär Csaba Dömötör und sagte, die Regierung wolle Kinder vor sexueller Propaganda in den Medien schützen, die auch auf öffentliche Bildungseinrichtungen abzielt. Er sagte, es sei wichtig, das Bewusstsein für die Bedeutung des Referendums zu schärfen, weshalb die soziale Werbung veröffentlicht worden sei.
(Via: mti.hu, 24.hu, Titelbild: