Péter Márki-Zay wird spätestens Anfang nächster Woche entscheiden, ob er sein Parlamentsmandat als Listenführer antritt oder Bürgermeister von Hódmezővásárhely bleibt.Weiterlesen
Die überregionale linksorientierte Tageszeitung Ungarns veröffentlicht in einer einzigen Ausgabe drei Meinungsbeiträge zu der Frage, warum die Opposition bei den Wahlen vom vergangenen Sonntag eine so verheerende Schlappe erlitten hat und wie sie nunmehr darauf reagieren sollte. Presseschau von budapost.de.
Zunächst zu Rudolf Ungváry, der sich selbst als konservativ bezeichnet, aber ein vehementer Kritiker der rechten Regierung ist. In seinem Népszava-Kommentar äußert er die Ansicht, dass die Oppositionspolitiker nur an der Oberfläche dessen kratzen würden, was in der Gesellschaft wirklich vor sich gehe. Dagegen gründe der Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orbán seine Strategie auf tief in der Bevölkerung verwurzelten Gefühlen. Die Menschen sehnten sich nämlich in erster Linie nach einem Gefühl der Sicherheit – und genau das werde ihnen von einer „autoritären Regierung“ geboten, notiert Ungváry.
Ein nur sechs Monate vor der Wahl improvisiertes Bündnis unterschiedlicher Parteien sei zum Scheitern verurteilt gewesen, diagnostiziert András Rostoványi. Demokratie, so der Kolumnist, beschränke sich nicht auf Kampagnen und Urnengänge. Die Regierungsgegner sollten ständig mit den Wählern zusammenarbeiten, ihre Bedürfnisse und Wünsche kennen sowie angemessene Lösungen für ihre Probleme vorschlagen. Anstatt Tränen zu vergießen, so Rostoványi, sollten sie sofort damit beginnen.
In der dritten Népszava-Kolumne zum Thema empfiehlt Miklós Hajdú, dass die unterlegene Opposition das Parlament boykottieren sollte. Sie könne dort in den nächsten vier Jahren nichts erreichen und ihre Anwesenheit würde nur das legitimieren, was Hajdú als „Einparteiensystem“ bezeichnet.
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI/Illyés Tibor)