Die Gesamtpreise sind seit 2017, als die Taxitarife das letzte Mal erhöht wurden, um 15 Prozent gestiegen, während die Kraftstoffpreise um 40 Prozent gestiegen sind.Weiterlesen
Die Taxitarife in der ungarischen Hauptstadt werden drastisch erhöht: Ab dem 9. Mai steigt der Grundtarif von 700 auf 1.000 Forint (1,86 bis 2,66 Euro), der Kilometertarif von 300 auf 400 Forint (0,8 bis 1,06 Euro) und der Minutentarif von 75 auf 100 Forint (0,20 bis 0,27 Euro), beschloss die Budapester Stadtversammlung am Mittwoch.
Die fast 35-prozentige Fahrpreiserhöhung wurde in der Novelle der Verordnung mit den höheren Kraftstoffpreisen für Fahrzeuge, der steigenden Inflation und der Erhöhung der Mindestlöhne begründet. Die Änderung wurde von dem Gremium einstimmig angenommen.
Der stellvertretende Bürgermeister Ambrus Kiss erklärte, die Maßnahme sei das Ergebnis eines Kompromisses, der bei von den Taxifahrern initiierten Gesprächen erzielt wurde. (Im Februar hatten die Budapester Taxifahrer auf einer Demonstration eine Erhöhung der Fahrpreise um 67 % gefordert).
Es wurde auch vereinbart, dass die Hauptstadt größere strukturelle Änderungen am derzeitigen System der Personenbeförderung mit Taxis vornehmen will. Über die Reform der Taxiverordnung soll noch in diesem Jahr verhandelt werden.
Die Taxitarife in Budapest werden seit 2013 offiziell von der Stadt festgelegt. Die Tarife werden in der offiziellen Tarifverordnung veröffentlicht. Sie ist für alle Taxis und Taxiunternehmen innerhalb des Pflichtfahrgebietes verbindlich und darf nicht über- oder unterschritten werden. Dies wird durch amtlich geeichte Taxameter in den Taxis sichergestellt.
Die frühere Budapester Fidesz-Leitung beschloss vor 9 Jahren die Einführung fester Tarife, anstatt die Preise dem Markt zu überlassen. Das neue Tarifsystem wurde offiziell als Mittel der Hauptstadt eingeführt, um den Fahrgästen einen zuverlässigen Taxidienst zu gewährleisten und Missbrauch und Betrug durch Taxifahrer zu verhindern. Die Entscheidung von Bürgermeister Tarlós bedeutete bereits eine erhebliche – etwa eineinhalbfache – Erhöhung der Preise.
Wettbewerbsbehörde: Die Förderung des Wettbewerbs wäre die bessere Lösung
Im Vorfeld der Entscheidung hatte die ungarische Wettbewerbsbehörde (GVH) eine Empfehlung an Budapest gerichtet und argumentiert, dass „wettbewerbsfreundliche Lösungen für die Verbraucher viel vorteilhafter wären“.
Die Behörde schlug daher wettbewerbsfördernde Alternativen vor, bevor sie den neuen Vorschlag zur Preiserhöhung diskutierte.
Zunehmend hohe offizielle Tarife verringern die Auslastung der Taxis, was die Forderung nach weiteren Fahrpreiserhöhungen seitens der Taxifahrer vorantreibt, so der GVH.
Der beste Ausweg aus dieser Regulierungsfalle wäre nach Ansicht der Behörde, wenn die Stadtverwaltung so wenig wie möglich in die Preisregulierung eingreifen und so viel Raum wie möglich für den Wettbewerb und die Entwicklung gleichmäßiger Marktpreise lassen würde.
Die Regulierung der Preisfestsetzung könnte auf Fälle beschränkt werden, in denen der Verbraucher nicht in der Lage ist, sich im Voraus ausreichend über die Tarife zu informieren (z. B. beim Anrufen eines Taxis), und der Wettbewerb könnte dadurch gefördert werden, dass die Hauptstadt anstelle fester Tarife nur eine Preisobergrenze vorschreibt, unterhalb derer sich der Wettbewerb zwischen den Betreibern entwickeln kann, so der GVH.
(Via: Hungary Today, Titelbild: Zsolt Szigetváry/MTI)