Nach den Parlamentswahlen würde das Ende des Preisstopps für Lebensmittel und Kraftstoffe zu einem Inflationsschub führen, so die Analysten der Ungarischen Notenbank (MNB).Weiterlesen
Noch im Januar war der Internationale Währungsfond (IWF) davon ausgegangen, dass sich die Weltwirtschaft ab dem zweiten Quartal dieses Jahres erholen würde, da die neue Mutation des Coronavirus, Omikron, nur eine kurzzeitige Wirkung haben würde. Entgegen den früheren Erwartungen haben sich die Aussichten für die Weltwirtschaft im Jahr 2022 seit der letzten Prognose der Organisation deutlich verschlechtert. Dies ist vor allem auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine zurückzuführen, der eine tragische humanitäre Krise in Osteuropa verursacht, sowie auf die Sanktionen, mit denen Russland zur Beendigung des Krieges gezwungen werden soll. In der mittel- und osteuropäischen Region werden Ungarn und Polen in diesem Jahr das höchste BIP-Wachstum erzielen, so der am Dienstag vom Internationalen Währungsfonds veröffentlichte World Economic Outlook (WEO).
Der IWF hat seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 3,6% gesenkt. Für den Euroraum wird in diesem Jahr mit einem BIP-Wachstum von 2,8 % gerechnet, was einem Rückgang um 1,1 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresprognose von 5,3 % entspricht, sowie mit einem BIP-Wachstum von 2,3 % im Jahr 2023, das unter den zu Jahresbeginn geschätzten 2,5 % liegt.
Was Ungarn betrifft, erwartet der IWF, dass das ungarische Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 3,7 Prozent und im nächsten Jahr um 3,6 Prozent wachsen wird. In seinem Bericht vom Oktober prognostiziert der IWF für 2022 immer noch ein Wachstum von 5,1 Prozent, gegenüber 7,1 Prozent im letzten Jahr.
Wie wir darüber bereits mehrmals berichteten, ist die Inflationsprognose sehr beunruhigend. Sowohl in Ungarn als auch in anderen europäischen Staaten gibt es bereits eine rekordhohe Inflation, die ab Mai sogar weiter ansteigen kann. Die Zentralbank geht davon aus, dass die Inflation in Ungarn im Juli ihren Höhepunkt erreicht. Es wird seitens von IWF erwartet, dass sich die Inflation in diesem Jahr von 5,1 Prozent im letzten Jahr auf 10,3 Prozent beschleunigt (im Oktober lag sie noch bei 3,6 Prozent) und sich im nächsten Jahr auf 6,4 Prozent verlangsamt.
Die Arbeitslosenquote wird von 4,1 Prozent im letzten Jahr auf 4,3 Prozent in diesem Jahr steigen und bis 2023 auf 4,2 Prozent sinken, so die Prognose.
Der IWF prognostiziert für Polen in diesem Jahr die gleiche Wachstumsrate wie für Ungarn, nämlich 3,7 %, gegenüber 5,7 % im vergangenen Jahr. Im Oktober prognostizierte der IWF ein BIP-Wachstum von 5,1 Prozent im Jahr 2022. Im nächsten Jahr könnte sich das polnische Wirtschaftswachstum auf 2,9 Prozent abschwächen. Die Inflation in Polen könnte von 5,1 Prozent im letzten Jahr auf 8,9 Prozent in diesem und 10,3 Prozent im nächsten Jahr steigen. Die Arbeitslosenquote könnte von 3,5 Prozent im letzten Jahr auf 3,2 Prozent in diesem und 3 Prozent im nächsten Jahr sinken.
(Via: 24.hu, portfolio, Titelbild: György Varga/MTI)