Nach dem erfolgreichen Abschluss der seit langem geplanten Wartungsarbeiten an der TurkStream-Pipeline sind die Erdgaslieferungen aus dem Süden nach Ungarn wieder aufgenommen worden, teilte Außenminister Péter Szijjártó am Dienstag mit.
Wie das Außenministerium bekannt gab, führte der Minister in der MOL-Zentrale in Budapest Gespräche mit den relevanten Akteuren im Bereich der Energiesicherheit und informierte sie anschließend, dass die Erdgaslieferungen aus Russland über die Türkei, Bulgarien und Serbien nach Ungarn am Montag um 19 Uhr wieder aufgenommen wurden.
Ungarn werde genau die Gasmenge erhalten, die es im vergangenen Jahr im Rahmen des langfristigen Gasbezugsvertrags, der zu 100 Prozent zuverlässig sei, über die Südroute vereinbart habe.
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Péter Szijjártó fügte hinzu, dass aufgrund von Wartungsproblemen an der Pipeline Nord Stream 1 die Menge des nach Westeuropa gelieferten russischen Gases in letzter Zeit deutlich zurückgegangen ist, was auch die Lieferungen nach Ungarn über Österreich betrifft. Obwohl diese Route derzeit nur die Hälfte der ursprünglich vertraglich vereinbarten Menge liefert, können die fehlenden 1,3 Millionen Kubikmeter pro Tag problemlos auf dem Spotmarkt beschafft werden.
Aus der Sicht der ungarischen Versorgungssicherheit gibt es keinen Grund, irgendeine Art von Bedrohung zu befürchten,
sagte der Außenminister.
Er erinnerte daran, dass derzeit noch über die Möglichkeit verhandelt wird, dass die russische Gazprom die fehlenden Mengen aus Österreich auf die südliche Transportroute umleitet.
Péter Szijjártó wies auch darauf hin, dass die Befüllung der Gasspeicher gut läuft: Während in den EU-Mitgliedstaaten durchschnittlich 15 Prozent des Jahresverbrauchs aufgefüllt werden, sind es in Ungarn 23 Prozent. Er betonte auch, dass die Öllieferungen durch die Barátság-Pipeline in Ungarn nicht unterbrochen werden.
Abschließend erklärte der Minister, dass die Vorbereitungen für die Erweiterung des Kernkraftwerks Paks inzwischen in vollem Gange seien, wobei die Regierung versuche, den Prozess zu beschleunigen, und in dieser Woche ein weiterer Meilenstein im Genehmigungsverfahren erwartet werde. Er sagte, dass er am Freitag in Istanbul mit dem Vorstandsvorsitzenden der russischen Rosatom zusammentreffen werde, um die Situation zu besprechen, und dass das Ziel nach wie vor darin bestehe, bis 2030 weitere Reaktoren in Paks in Betrieb zu nehmen.
Europa steht vor großen Herausforderungen bei der Energieversorgung, aber die ungarische Energieversorgung ist derzeit stabil und sicher,
schloss er.
via mti.hu, Beitragsbild: Facebook