Laut Außenminister Péter Szijjártó kann Ungarn nur dann große Mengen Gas aus Russland beziehen, wenn es keine Alternative gibt.
Der ungarische Außenminister, Péter Szijjártó, war am Dienstag zu Gast bei Maria Bartiromo in der Fox Business News-Sendung „Mornings with Maria“ in New York.
Im Zusammenhang mit seiner Reise nach Moskau im Juli erklärte Péter Szijjártó, dass Ungarn aufgrund der bestehenden Infrastruktur und der geografischen Lage in Mitteleuropa große Mengen Erdgas nur aus russischen Quellen beziehen kann.
Maria Bartiromo fragte, ob die Regierung angesichts der Erpressung Europas durch Russland in Sachen Energieversorgung einen Plan B habe. Szijjártó zufolge ist dies „keine Frage von Plänen, Träumen oder Illusionen, sondern von Physik und Mathematik“. „Wenn es keine alternativen Quellen in der Region und keine anderen Infrastrukturmöglichkeiten gibt, dann ist man eindeutig in einer einseitig wehrlosen Position“, erklärte er.
Der Außenminister wies darauf hin, dass die Kapazität der LNG-Terminals in der Umgebung von Ungarn nicht ausreicht, um russisches Gas zu ersetzen, und dass die Förderung von Gas aus rumänischen Gasfeldern noch nicht begonnen hat.
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In der Sendung wurde auch das Interesse Ungarns am Frieden erörtert. Als Nachbarland der Ukraine sieht sich das Land mit einer Flut von Flüchtlingen sowie wirtschaftlichen und energiepolitischen Herausforderungen konfrontiert. Szijjártó sagte, dass Ungarn bereits 870.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat, während es mehr als 130.000 illegale Einwanderer an seiner südlichen Grenze gestoppt hat, eine höhere Zahl als im gesamten vergangenen Jahr.
via hungarytoday.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó