Die Kampagne wird von 15 Vorsitzenden der parlamentarischen Ausschüsse für auswärtige Angelegenheiten der Europäischen Union sowie von denen Georgiens, des Vereinigten Königreichs und der Ukraine unterstützt.Weiterlesen
Es wurde ein Video veröffentlicht, in dem Gergely Karácsony, der Bürgermeister von Budapest, mit einem Mann spricht, der sich als Vitaly Klitschko, den Bürgermeister von Kiew, ausgibt.
Ende Juni berichtete Gergely Karácsony, er sei von einem Mann angesprochen worden, der sich in einem Online-Videoanruf mit Hilfe der Deepfake-Technologie als Bürgermeister von Kiew ausgegeben habe. Seit Beginn des Krieges hat es mehrere ähnliche Streiche gegeben. Da der Videoanruf über eine offizielle E-Mail des Kiewer Bürgermeisters angefordert wurde, war er zunächst nicht verdächtig. Im Laufe des Gesprächs gab es aber provokante Fragen, die dazu führten, dass das Gespräch vorzeitig beendet wurde.
Jetzt hat sich herausgestellt, dass der von zwei russischen Komikern betriebene Kanal Vovan und Lexus hinter dem Schwindel steckt. Seit 2014 haben die beiden ähnliche Streiche mit mehreren berühmten Politikern und Weltstars durchgeführt, immer mit russlandkritischen Personen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete über mehrere ihrer Auftritte. Dies könnte den Verdacht erhärten, dass die Witzbolde vom russischen Geheimdienst unterstützt wurden.
Der Bürgermeister gab sich zum Inhalt des Gesprächs zugeknöpft. Jetzt aber haben die Komiker ein bearbeitetes Video veröffentlicht, wo Karácsony aus dem Nähkästchen plaudert.
Darin zeigt sich der Oberbürgermeister unter anderem froh darüber, dass Ungarn das Sanktionspaket gegen Russland nicht verhindern konnte und dass Orbán wegen seiner Haltung zum Ukraine-Krieg isoliert sei. Orbán habe die Angst vor dem Krieg im Wahlkampf ausgenutzt. Die ungarische Regierung soll von der EU und von der Opposition unter Druck gesetzt werden. Er glaube nicht, dass Ungarn ein guter Ort für die ukrainischen Flüchtlinge sei, die hier sowieso nur auf Durchreise sein sollen.
Am Ende des Videoclips erklärte der falsche Klitschko ihm, dass er bereit sei, ihn bei den nächsten politischen Wahlen zu unterstützen, weil „sie das derzeitige System in Ungarn ändern müssen“. Karácsony wurde daraufhin misstrauisch und wies darauf hin, dass die nächsten Wahlen in weiter Ferne sind, aber nichts dauere ewig, da die wirtschaftlichen Probleme des Landes so groß seien.
Auch die rechtliche Situation von Mitgliedern der LGBTQ-Gemeinschaft wurde in der Diskussion angesprochen. Auf den derben Ton des falschen Kiewer Oberbürgermeisters antwortete Karácsony mit einem Lacher.
Sein Dolmetscher antwortete auf Englisch, dass sie ihm für die Zusage seiner Unterstützung bei den nächsten Wahlen dankten.
Via index.hu
Beitragsbild: Gergely Karácsony Facebook