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Über die Druschba-Pipeline kommt kein Öl in Ungarn an

Ungarn Heute 2022.08.10.
FIZETŐS

Seit dem 4. August kommt kein Rohöl mehr über die Druschba-Pipeline (Freundschaft) in Ungarn an, nachdem das russische Unternehmen Transneft die Lieferung gestoppt hat, berichtet die ungarische Wirtschaftsnachrichtenseite Portfolio.

Der Grund dafür ist, dass die Gazprombank Ende Juli unter Berufung auf westliche Sanktionen die Transitgebühr nicht an den ukrainischen Pipelinebetreiber Ukrtransnafta überweisen konnte, der daraufhin den Transit von Rohöl gestoppt und das Geld an Transneft zurückgegeben hat.

Nach Angaben von Transneft hat die Ukraine seit Anfang des Monats die russischen Öllieferungen nach Südeuropa eingestellt, weil sie aufgrund westlicher Sanktionen keine Transitgebühren aus Moskau erhalten konnte, berichtet Reuters. Nach Angaben von Transneft wurden die Zahlungen für den Öltransit im August am 22. Juli an den ukrainischen Pipelinebetreiber Ukrtransnafta geleistet, aber das Geld wurde am 28. Juli zurückgeschickt, da die Zahlung nicht erfolgt war. Das russische Unternehmen prüft nun alternative Zahlungssysteme.

Die Abschaltung betrifft nicht nur Ungarn, sondern auch die Slowakei und die Tschechische Republik, die ebenfalls an den südlichen Zweig der Pipeline angeschlossen sind.

Die Lieferungen über den nördlichen Zweig, der über Weißrussland nach Polen und Deutschland führt, werden jedoch fortgesetzt.

Für den ukrainischen Abschnitt der Druschba-Pipeline sollen die Russen eine Transitgebühr entrichten, die aber aufgrund der Sanktionen nicht gezahlt werden konnte, berichtet die ungarische Nachrichtenseite Origo. Laut Origo hat Mol, ein ungarisches multinationales Öl- und Gasunternehmen, angeboten, den Betrag anstelle der Russen zu zahlen, hat aber keine Antwort von der Ukraine erhalten.

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Mol bestätigte die Nachricht von der Stilllegung in einer Erklärung:

Obwohl Mol über genügend Reserven für mehrere Wochen verfügt, arbeitet es an einer Lösung und hat auch Verhandlungen über die Übernahme der Gebührenverpflichtung aufgenommen.

Die Druschba-Pipeline (Freundschaft) hat bisher durchschnittlich rund 250.000 Barrel Rohöl pro Tag von Russland in die drei Länder transportiert. Nach einer früheren Angabe von Mol lag die durchschnittliche Beimischung von russischem Ural-Rohöl in der Raffinerie Százhalombatta Dunai zuletzt bei 70 %.

(Via: Hungary Today – geschrieben von Barbara Bene, Titelbild: Zsolt Szigetváry/MTI)