Maßnahmen, die den Krieg in der Ukraine verlängern, sind gegen die Interessen Ungarns und drohen eine weltweite Nahrungsmittelkrise zu verursachen, sagte Außenminister Péter Szijjártó.Weiterlesen
Statt sich um eine Eskalation des Krieges in der Ukraine zu bemühen, sollte sich die internationale Gemeinschaft endlich auf Maßnahmen konzentrieren, die zum Frieden in dem Land beitragen, sagte Außenminister Péter Szijjártó am Montag in Slowenien.
Nach der Eröffnung des Strategieforums in Bled erklärte der Außenminister, dass der seit mehr als sechs Monaten andauernde bewaffnete Konflikt schwerwiegende negative Folgen für den gesamten Kontinent habe, etwa im Bereich der Wirtschaft und der Energieversorgung.
„Da wir hier in der physischen und geographischen Nähe und Nachbarschaft des Krieges leben, sind wir von den negativen Folgen des Krieges stärker betroffen als der Durchschnittseuropäer, und es ist daher in unserem elementaren Interesse in Ungarn, in Mitteleuropa, so schnell wie möglich Frieden zu haben“,
sagte er.
„Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, endlich jenen Maßnahmen und Entscheidungen Priorität einzuräumen, die zum Frieden beitragen, und jene Bemühungen in den Hintergrund zu stellen, die das Risiko bergen, den Krieg eskalieren zu lassen, ihn fortzusetzen und – Gott bewahre – auszuweiten“, sagte er.
In diesem Zusammenhang machte Szijjártó deutlich, dass die Regierung keine Waffen liefern wird, keine direkten Waffentransfers zulässt und nicht einmal bereit ist, über mögliche neue Energiesanktionen zu verhandeln.
Er vertrat die Auffassung, dass die verhängten Strafmaßnahmen nicht zu einer raschen Herbeiführung des Friedens beitragen und Europa weit mehr schaden als Russland.
Der Minister erklärte, dass der Schwerpunkt daher auf der schnellstmöglichen Herstellung des Friedens liegen sollte, was einen direkten Dialog zwischen den Kriegsparteien voraussetze, und dass Länder und internationale Akteure mit der erforderlichen Autorität gegebenenfalls als Vermittler auftreten sollten.
„Denn wenn die Sanktionspolitik weitergeht, wenn es weitere Entwicklungen hin zu einer Eskalation des Krieges gibt, dann wird es Mitteleuropa sehr schlecht gehen, und das wollen wir vermeiden“, sagte er.
Beitragsbild: Péter Szijjártó Facebook