Die Entscheidung über die Übernahme der staatlichen Finanzierung für den Betrieb von zwei ungarischen Kinderkrippen in Großwardein wird aufgeschobenWeiterlesen
Am Montag wurde beschlossen, dass das Gebäude der Reformierten Kirche nun auch rumänische Klassen beherbergen wird.
Es sieht so aus, als sei der Schulskandal von Großwardein beendet, nachdem das Königssteiger Reformierte Kirchendistrikt (KREK) zugestimmt hat, dass die Nicolae-Bălcescu-Gesamtschule in ihrem Gebäude, das der Schule kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, neben neun ungarischen Klassen auch zwei rumänische Klassen unterbringen kann.
Dem ursprünglichen Vertrag mit dem Bürgermeisteramt wurde ein Zusatzprotokoll beigefügt, in dem die Klausel des ursprünglichen Vertrags, wonach nur die ungarischsprachigen Klassen der Schule in dem Gebäude zugelassen werden sollten, aufgehoben wurde.
Wie wir berichtet haben, wurde den ungarischen Klassen der Schule von der Reformierten Kirche kostenlos ein renoviertes Gebäude zur Verfügung gestellt, doch Bukarest hat nach einem missglückten Bericht interveniert und der neuen Schule die Genehmigung mit der Begründung der Segregation verweigert.
Nach Ansicht von Hunor Kelemen sind die Vorwürfe der Segregation in den Bildungsskandalen von Heynod (Huedin) und Großwardein inakzeptabel. Der stellvertretende Ministerpräsident sagte am Montag gegenüber der Tageszeitung Krónika, es sei furchtbar ärgerlich, dass man nach vielen Jahren immer wieder mit denselben „Dummheiten und Unsinnigkeiten“ konfrontiert werde und dieselben Probleme tausendmal lösen müsse. Er sagte, die jüngsten Angriffe auf das öffentliche ungarische Bildungswesen in Siebenbürgen seien nicht zentral gesteuert, vielmehr Folgen politischer Ränkespiele und manchmal ethnischer Spannungen auf lokaler Ebene. Es sei bedauerlich, dass nicht die zahlreichen Mängel in der schulischen Infrastruktur dieser Gemeinden im Vordergrund stünden, sondern die Unterrichtssprache.
Es gibt keinen Schulanfang, bei dem nicht um (ungarische) Klassen, um eine (ungarische) Schule irgendwo gekämpft wird“
sagte der Vorsitzende der größten Partei der ungarischen Minderheit in Rumänien und betonte, dass trotz der klaren rechtlichen Rahmenbedingungen die Existenzberechtigung eines ungarischsprachigen Bildungswesens in Rumänien immer wieder angezweifelt wird.
In der Vergangenheit habe der Staat zu wenig vom rumänischen Haushalt – nicht nur in Siebenbürgen, sondern im ganzen Land – für den Bau und die Renovierung von Schulen und Kindergärten ausgegeben. Seit einigen Jahren laufe ein Schulbauprogramm, das darauf abzielt, die Defizite schrittweise wett zu machen. Kindergärten und Schulen zu bauen wäre die Aufgabe des rumänischen Staates. Die Tatsache, dass die ungarische Regierung in Siebenbürgen den Bau von Kindergärten finanziert hat, wurde in der Bukarester Regierungskoalition nie beanstandet, so Hunor Kelemen.
Vor der Bekanntgabe der Einigung zwischen dem Reformierten Kirchendistrikt und dem Bürgermeisteramt nahmen die Eltern am Montag mit weißen Armbinden und Schals an der Eröffnung des Schuljahres teil, und ihre Vertreterin hielt eine traurige Rede, in der sie gegen die Einführung des Nachmittagsunterrichts protestierte. Außerdem legten sie eine Schweigeminute für den „klinischen Tod“ der Schule ein. Auch die Lehrer waren in Trauer gekleidet und trugen zu Beginn des neuen Schuljahres Schwarz.
Die für den kommenden Montag angekündigte Protestaktion wird nach diesem Kompromiss nicht mehr stattfinden. Hoffentlich wird das Entgegenkommen der Reformierten Kirche nicht einen Präzedenzfall schaffen, der die gesetzlich verankerte Arbeit eigenständiger Minderheiten-Schulen erschweren wird.
Beitragsbild: Lehrer in Schwarz. Bihoreanul.ro