Die Beliebtheit der Budapester Agglomeration ist trotz des starken Preisanstiegs ungebrochen.Weiterlesen
Kleinere Gebrauchtimmobilien, die in Budapest zum Verkauf stehen, sind im vergangenen Jahr überdurchschnittlich teuer geworden. Laut einer am Sonntag von der ungarischen Immobilien-Website Ingatlan.com veröffentlichten Analyse liegen die Preise für Einzimmerwohnungen inzwischen bei rund 1 Million Forint (2.450 Euro) pro Quadratmeter.
Wie aus der Analyse hervorgeht, liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Einzimmerwohnungen aus Paneelen bei 957.000 Forint (2350 EUR), während er für Wohnungen aus Ziegelsteinen mit 1,04 Millionen Forint (2.550 EUR) noch höher ist. Für beide Wohnungstypen beträgt der jüngste Preisanstieg weit über 20 Prozent.
Der Quadratmeterpreis für eine größere Kategorie, d.h. für 40-79 Quadratmeter große Plattenwohnungen, ist um 30 Prozent auf 780.000 Forint (1.900 Euro) gestiegen. Bei den Ziegelhäusern liegt der Quadratmeterpreis für die gleiche Wohnungsgröße bei 1 Million Forint.
Gleichzeitig ist der Preisanstieg bei Wohnungen mit größerer Grundfläche unterdurchschnittlich, was laut der Analyse ebenfalls auf Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt in der kommenden Zeit hindeutet.
László Balogh, leitender Wirtschaftsexperte bei Ingatlan.com, führt den Preisanstieg bei kleineren Wohnungen auf die unsichere Wirtschaftslage, die steigenden Alltagskosten aufgrund der sich beschleunigenden Inflation und die Vorsicht im Zusammenhang mit den Änderungen bei den Versorgungsvorschriften zurück. Er wies darauf hin, dass die Beliebtheit von Wohnungen auch auf ihre geringeren Nebenkosten aufgrund ihrer kleineren Grundfläche zurückzuführen ist und dass sie auch bei Investoren, die aufgrund der Inflation aus dem Immobilienmarkt fliehen, am begehrtesten sind.
In Ungarn sind die Nebenkosten seit mehreren Jahren gesunken, was dazu geführt hat, dass die Nebenkostenrechnungen für Familien zu den niedrigsten in Europa gehören. Im Zuge der Energiekrise hat die Regierung jedoch die Regeln für die Kürzungen geändert, so dass nur diejenigen, die unter dem Durchschnittsverbrauch liegen, Energie zu ermäßigten Preisen erhalten. Diejenigen, die mehr verbrauchen, müssen den sogenannten Marktpreis für Haushalte zahlen, der immer noch viel niedriger ist als der tatsächliche Marktpreis.
Die Änderungen haben jedoch auch dazu geführt, dass mehr Menschen ihren Verbrauch ernster nehmen und das Interesse an kleineren Häusern und Plattenbauten wieder erwacht ist.
Plattenbauten verfügen in der Regel über Fernwärme, die derzeit noch in vollem Umfang durch die Maßnahmen zur Senkung der Nebenkosten abgedeckt ist, so dass die Bewohner dort noch keine Angst vor explodierenden Preisen haben müssen.
Inzwischen hat sich die Energiekrise auch auf den Wohnungsmarkt ausgewirkt, so dass das Interesse an Häusern mit erneuerbaren Energien und Solarzellenanlagen wächst. Gleichzeitig geht jedoch die Nachfrage nach gasbefeuerten Häusern stark zurück, teils aus Gründen der Nachhaltigkeit, teils wegen der steigenden Gaspreise.
(Via: Hungary Today, Titelbild: Pixabay)