Margit Kovács, die mit dem Kossuth-Preis ausgezeichnete Keramikerin und Bildhauerin, wurde am 30. November 1902 in Raab (Győr) geboren. Das Portal kultura.hu würdigt die große Künstlerin.
Nach dem Studium in Budapest, Wien und München begann sie eine Reihe von Werken zu schaffen, bei denen sie die Techniken der Töpferei und der filigranen plastischen Formgebung kombinierte und die traditionellen Gattungsgrenzen zwischen bildender und angewandter Kunst mühelos auflöste.
Nach ihrer Rückkehr machte sie die Küche ihrer Wohnung zu ihrem Atelier. Ihre Werke erregten sofort die Aufmerksamkeit der Kritik. Von da an nahm sie an fast allen großen Ausstellungen im In- und Ausland teil und stellte ihre Werke auf den Weltausstellungen in Paris und Brüssel, auf der Biennale in Venedig, in Rom und Turin vor.
In den 1930er Jahren tauchen biblische Themen in ihrem Werk auf, denen sie ihr Leben lang treu blieb. Gleichzeitig fühlte sie sich immer mehr zur Volkskunst hingezogen, aber sie kopierte nichts von ihr: Sie machte sie sich zu eigen, um etwas Neues zu schaffen.
Die größte Gruppe ihrer Werke besteht aus glasierten Keramiken und Reliefs.
Zwischen 1936 und 1940 wendet sich ihr ausdrucksstarker Stil dekorativen Lösungen zu, und sie produziert eine Reihe von figuralen Baukeramiken.
Nach den frühen gemusterten Figuren, die den anatomischen Proportionen treu folgten, ging sie zu geometrischeren Formen über und kombinierte diese mit dekorativen Elementen. Während der kommunistischen Diktatur mussten religiöse Themen in den Hintergrund treten, und sie schuf Keramiken mit verschiedenen Genremotiven.
In den sechziger und siebziger Jahren arbeitete sie mit gröberen Materialien anstelle von Terrakotta und die Oberflächen wurden rustikaler.
Später kehrte sie zu biblischen Themen zurück und mythologische Figuren nahmen in ihrem Atelier Gestalt an. Der Gedanke des Vergehens spielte in ihren Werken eine immer wichtigere Rolle und die Farben verblassten, verschwanden oft ganz.
Ihre Werke wurden mit den wichtigsten internationalen Preisen ausgezeichnet.
Das Haus in Szentendre, in dem sie arbeitete, wurde 1973, noch zu ihren Lebzeiten, in ein Museum umgewandelt. Ihre Kunstwerke, die Schönheit, Menschlichkeit und Liebe in Ton zum Leben erwecken, werden dort immer noch aufbewahrt. Ihre Werke sind auch in vielen anderen Museen in Ungarn und im Ausland zu sehen.
Mit ihrer grenzenlosen Energie arbeitete sie fast bis zu ihrem Ableben am 4. Juni 1977 in Budapest.
Via kultura.hu Beitragsbild: Kovács Margit Kerámiamúzeum Facebook