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Die Ausstellung von Zsófia Keresztes, die Ungarn auf der diesjährigen Biennale in Venedig vertrat, wird ab Freitag im Budapester Ludwig-Museum zu sehen sein: After Dreams, I Dare to Defy the Damage.
Ausgangspunkt für das Projekt war eine Ausstellung der Künstlerin in Wien im Jahr 2018, die unter anderem Schopenhauers Igel-Dilemma reflektierte, wonach sich Igel in ihrer Sehnsucht nach Nähe unwissentlich gegenseitig verletzen.
Mónika Zsikla, die Kuratorin der Ausstellung, sagte bei der Pressevorstellung, dass sie dieses Konzept mit einigen ungarischen Aspekten weiterführen wollten.
Da kam ihnen der Roman „Reise im Mondlicht“ (Utas és holdvilág, 1937) von Antal Szerb in den Sinn, dessen zentrales Motiv die Identitätssuche des Protagonisten ist, die durch die Mosaiken von Ravenna angestoßen wird.
Zsófia Keresztes wies darauf hin, dass sie sich bewusst für farbige Glasmosaike entschieden hat, um ihre Skulpturen zu bedecken, die fast „flüssige“ Körper sind, da das von den Mosaiksteinen gezeichnete Linienraster einen interessanten Kontrast zu den Formen bildet, die sie bedecken.
Die Ausstellung lädt ein zu einer Reise durch die verschiedenen Phasen der Identitätssuche. Die Eröffnungsinstallation mit dem Titel Inventar im Regen ist ein altarähnliches Tor, von dem aus Metallketten, die ein Gefühl von Zusammenhalt vermitteln, aber etwas bedrückend wirken, zu weiteren Skulpturen führen.
Wie die Künstler anmerkten, unterscheidet sich die Anordnung des Materials in Budapest etwas von der des ungarischen Pavillons auf der Biennale in Venedig. In der Budapester Ausstellung wurden zwei Skulpturen weggelassen – eine davon ist im Treppenhaus des Museums zu sehen -, aber mehrere Installationen wurden hinzugefügt und ausgebaut.
Die vorgeschlagene Besucherroute wurde ebenfalls geändert, so dass die beiden Abschlusswerke in Budapest nun nebeneinander liegen und miteinander im Dialog stehen, so Zsófia Keresztes.
Die Ausstellung, die auf der Biennale von Venedig von Hunderttausenden von Besuchern gesehen wurde, wird bis zum 26. Februar 2023 im Ludwig-Museum zu sehen sein.
Via MTI Beitragsbild: MTI