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Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Vraylar (Cariprazin) von dem ungarischen Pharmaunternehmen Richter als Zusatztherapie für Patienten mit schweren Depressionen zugelassen.
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat die Verwendung von Vraylar (Cariprazin) als Zusatztherapie zu Antidepressiva für die Behandlung von schweren depressiven Störungen (MDD) bei Erwachsenen genehmigt, wie Richters US-amerikanischer Handelspartner AbbVie am Freitag mitteilte. Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden durch die von AbbVie vorgelegten klinischen Daten nachgewiesen.
Der Wirkstoff Cariprazin wurde von Richters Forschern entwickelt und ist das Hauptprodukt des ungarischen Arzneimittelherstellers. In den USA ist es bereits für drei Indikationen zugelassen und wird nun in dieses Therapiegebiet aufgenommen. So könnte der Absatz des Produkts in den USA sprunghaft ansteigen (ohne dies wuchs er jährlich um 20-25 Prozent), woraufhin Richter einen Anteil von fast 20 Prozent erhält, der in den Büchern als Nettobetriebsgewinn ausgewiesen wird.
Die Ankündigung ist von besonderer Bedeutung, da Vraylar mit der FDA-Zulassung derzeit das einzige Antidepressivum ist, das in den USA für die gleichzeitige Behandlung der häufigsten Formen von Depressionen (MDD und depressive Episoden im Zusammenhang mit einer bipolaren Störung vom Typ I) zugelassen ist. MDD ist eine der häufigsten psychischen Störungen in den USA, von der etwa jeder fünfte Erwachsene im Laufe seines Lebens betroffen ist.
AbbVie rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar und wird dem ungarischen Unternehmen im Erfolgsfall rund 407 Millionen Dollar zahlen.
Attila Vágó, leitender Analyst bei Concorde, merkte zu den Aussichten des Pharmaunternehmens im Zusammenhang mit Vraylar an: GlobalData prognostiziert, dass Vraylar bis 2029 auf dem MDD-Markt in den Vereinigten Staaten, den fünf wichtigsten europäischen Märkten, Japan und Kanada einen Umsatz von 741 Millionen US-Dollar erzielen wird. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, kann Richter mit zusätzlichen Lizenzgebühren von AbbVie in Höhe von mindestens 120 Mio. Dollar rechnen, die etwa 15-20 Prozent des bis 2029 erwarteten Netto-EBITDA ausmachen könnten.
Der Experte ist der Ansicht, dass die Genehmigung das aktuelle (12-Monats-) Kursziel des Unternehmens von 10.475 Forint (25,97 Euro) um 280 Forint (0,69 Euro) (etwa 3 Prozent) erhöhen könnte.
via vg.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Richter Gedeon Nyrt.