Der Fraktionsvorsitzende der regierenden Partei Fidesz in der Budapester Stadtabgeordnetenversammlung hat Bürgermeister Gergely Karácsony aufgefordert, zu klären, ob er von Gesprächen zwischen einem Beamten seiner Organisation und einem privaten Unternehmen über den Verkauf des Budapester Rathauses, einem historischen Gebäude im Stadtzentrum, Kenntnis hatte, wie es in Medienberichten heißt. Karácsony wies die Vorwürfe zurück.
Der Fidesz-Politiker Zsolt Láng fragt auch, ob der Bürgermeister rechtliche Schritte einleiten werde, sobald sichergestellt ist, dass „das in den Medien genannte Unternehmen“ tatsächlich keine Unterstützung aus städtischen Kreisen erhalten habe.
Das Portal Index berichtete am Donnerstag, dass die Verwaltung der Hauptstadt einen Käufer für den „monumentalen Gebäudekomplex des Rathauses“ sucht. Demnach hat Bürgermeister Gergely Karácsony bereits mehrere Ideen für die Nutzung des Rathauses vorgelegt, aber der Verkauf des wertvollsten Gebäudes der Budapester Stadtverwaltung schien bisher undenkbar, so die Website.
Einem Vertrag zufolge, der der Zeitung vorliegt, würde der Kaufpreis des Rathauses 100 Millionen Euro betragen, was mehr als 40 Milliarden Forint entspricht. Im Vertrag heißt es auch, dass das Gebäude auch als ein Parkhaus benutzt werden könnte. Laut dem Verzeichnis sind noch unter anderem weitere Möglichkeiten zur Nutzung bezeichnet, so könnten Büros, Geschäfte, ein Bankenzentrum und Wohnungen an der Stelle des derzeitigen Rathauses stehen.
Der Bürgermeister bezeichnete es unterdessen als „absolute Fake News“, dass die Stadtverwaltung das Rathaus verkaufen wolle. Gergely Karácsony schreibt auf seiner Facebook-Seite, dass er eine Beschwerde einreicht, „um herauszufinden, ob jemand fälschlicherweise den Eindruck erweckt hat, dass er das Rathaus verkaufen will“.
(Titelbild: MTI/Balogh Zoltán)