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Ungarische Botschaft in Damaskus nach dem Sturz des Assad-Regimes geschlossen

Ungarn Heute 2024.12.09.

Der ungarische Außen- und Handelsminister, Péter Szijjártó, gab bekannt, dass die ungarische Botschaft in Damaskus aufgrund der eskalierenden Gewalt in Syrien geschlossen wurde. Trotz der Unruhen sind die Botschaftsmitarbeiter Berichten zufolge in Sicherheit. Um die konsularischen Angelegenheiten zu regeln, hat die ungarische Botschaft in Beirut vorübergehend die Aufgabe übernommen, ungarische Staatsangehörige in der Region zu unterstützen, schreibt Index.

Der Chefdiplomat betonte auf seiner Facebook-Seite, dass sich Ungarn weiterhin für die Stabilität im Nahen Osten einsetzt, wobei der Schwerpunkt auf der humanitären Hilfe für die christlichen Gemeinschaften in der Region liegt. Trotz der Bemühungen, die in Syrien lebenden Ungarn zu kontaktieren, sind bisher keine Hilfsanfragen eingegangen. Außerdem wurden Notfall-Hotlines für die Bedürftigen eingerichtet.

Die Lage in Damaskus hat sich dramatisch zugespitzt, als die Rebellen die Hauptstadt einnahmen und den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zur Flucht veranlassten.

Péter Szijjártó betonte Ungarns Interesse an regionaler Stabilität und versicherte, dass Schritte zur Bewältigung der Krise unternommen würden.


András László, Fidesz-KDNP-Europaabgeordneter und Mitglied der Fraktion Patrioten für Europa, reagierte ebenfalls auf die Eskalation des Konflikts und warnte die europäischen Politiker davor, sich zu sehr auf einen Regimewechsel in Syrien einzulassen. „Wir sollten in engem Kontakt mit den Christen in Syrien stehen und ihre Sicherheit garantieren“, schrieb der Politiker auf X.

Angesichts der Krise konzentriert sich die ungarische Regierung weiterhin darauf, die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten und ihre humanitären Bemühungen in der Region fortzusetzen. Die Botschaftsmitarbeiter in Damaskus werden weiterhin aus der Ferne arbeiten, wobei ihre Sicherheit oberste Priorität hat. In der Zwischenzeit arbeitet die diplomatische Vertretung Ungarns in Beirut unter außergewöhnlichen Bedingungen, um den Betroffenen zu helfen.

Fact

Der Zusammenbruch des Regimes von Bashar al-Assad in Syrien erfolgte rasch nach einer Großoffensive der von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) angeführten Oppositionskräfte. Am 27. November gewann die Offensive, die von der Türkei unterstützt wurde, schnell an Dynamik und eroberte wichtige Städte wie Aleppo, Hama und Homs und schließlich Damaskus. Inmitten der militärischen und wirtschaftlichen Schwächung der Regierung floh al-Assad aus dem Land, was in den Städten Syriens gefeiert wurde. Da wichtige Führungspersönlichkeiten wie der Ministerpräsident noch im Amt sind, bleibt die Zukunft des Landes ungewiss, da ein Übergang zu einer neuen Führung in Betracht gezogen wird. Die Reaktionen der Weltöffentlichkeit fielen unterschiedlich aus: Gefordert wurden Stabilität, eine inklusive Regierungsführung und ein neuer politischer Dialog, der die Ära nach Assad prägen soll.
Unterdessen wurde bekannt, dass sich der ehemalige syrische Präsident Baschar al-Assad in Moskau aufhält und ihm in Russland Asyl gewährt wurde, berichteten die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti und die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf eine Quelle im Kreml. Moskau hat sich stets für eine politische Lösung eingesetzt und hält es für notwendig, die Verhandlungen über eine Lösung in Syrien unter der Schirmherrschaft der UNO wieder aufzunehmen.
Zuvor hatte das russische Außenministerium erklärt, dass Assad als Ergebnis von Verhandlungen mit mehreren Teilnehmern des bewaffneten Konflikts in Syrien beschlossen habe, als Präsident zurückzutreten und das Land zu verlassen, wobei er Anweisungen für eine friedliche Machtübergabe gegeben habe. Russland sei an diesen Verhandlungen nicht beteiligt gewesen.

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Beitragsbild: Pexels, via Index.