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Botschafterin der Ukraine fordert Rücktritt des Russen Tchersekhov aus Fradi

Ungarn Heute 2022.03.07.
FIZETŐS

„Für den ungarischen Fußballverein Fradi muss es eine Frage der Ehre sein, den Vertrag seines russischen Trainers zu beenden“ sagte die ukrinaische Botschafterin in Budapest kürzlich in einem Népszava-Interview. Der ukrainisch-russische Krieg drang auch in die Sportwelt ein. Seit Beginn des Einmarsches in die Ukraine wurden russische Teilnehmer und Mannschaften von verschiedenen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Aber auch in anderen Bereichen außerhalb von Politik und Wirtschaft wurden Sanktionen verhängt. Diese hat die Budapester Botschafterin der Ukraine kürzlich in einem Interview aufgelistet.

„Russland wird aus internationalen Organisationen ausgeschlossen. Russland muss sich darüber klar werden, dass solche brutalen Verstöße gegen das Völkerrecht, der Angriff auf einen souveränen Staat und die Tötung seiner Bevölkerung, einen hohen Preis haben werden. Der russische Dirigent Valery Gergiev wurde von den Münchner Philharmonikern entlassen und die weltberühmte russische Opernsängerin Anna Netrebko musste ihre Auftritte unterbrechen“ sagte Ljubow Nepop, Botschafterin der Ukraine in Budapest gegenüber der Tageszeitung Népszava. 

Schließlich betonte die Botschafterin:

Für den ungarischen Fußballverein Fradi muss es eine Frage der Ehre sein, den Vertrag seines russischen Trainers auf die gleiche Weise zu beenden

Auch die ukrainische Sporttageszeitung Tribuna soll Ferencváros kürzlich aufgefordert haben, den im Winter eingestellten russischen Cheftrainer loszuwerden. Die Zeitschrift postete auf ihre Instagram-Seite:

„Wir fordern die Entlassung von Cheftrainer Tschertschessow, der das Land des Aggressors vertritt und noch keine öffentliche Erklärung gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine abgegeben hat. Tschertschessow hat sich wiederholt zur Unterstützung Putins und seines Regimes geäußert. Wir fordern von der Führung von Ferencváros entschlossenes Handeln. Andernfalls wird Ihnen das ukrainische Volk dies nicht verzeihen“ heißt es auf der Instagram-Seite der ukrainischen Zeitung auf Ungarisch und Ukrainisch.

Der 58-Jährige Russe wurde im Dezember für den Cheftrainer des Budapester Vereins „Ferencváros“ ernannt, und nach einem schwachen Start (3 Spiele, 1 Sieg, 2 Niederlagen) zeigt die Mannschaft von Fradi, die insgesamt 32 Mal die Meisterschaft gewonnen hat, einen Aufwärtstrend und ist in den letzten fünf Spielen ungeschlagen (3 Siege, 2 Unentschieden).

Wie es das Schicksal so will, war der Vorgänger des russischen Trainers ein Ukrainer, Sergiy Rebrov.

Tschertschessow hatte zuvor die russische Nationalmannschaft fast fünf Jahre lang geführt – seit dem 10. August 2016. 2018 war Russland Gastgeber der Weltmeisterschaft und erreichte überraschend das Viertelfinale. Russland war jedoch bei der EM nicht über die Vorrunde hinausgekommen. Das letzte Spiel verlor das Team mit 1:4 gegen Dänemark. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hatte damals das schlechte Abschneiden kritisiert.

(Via: telex.hu, nepszava.hu, Titelbild: MTI/Máthé Zoltán)