Abgeordneter der ungarischen Minderheit kritisiert rumänisches Staatsoberhaupt

Präsident Klaus Werner Iohannis am 1. Dezember 2022, dem rumänischen Staatsfeiertag.

In seiner Rede vor der Tagesordnung sprach der Abgeordnete József Kulcsár-Terza im Abgeordnetenhaus in Bukarest am Mittwoch über die Beschwerden der ungarischen Gemeinschaft in Rumänien und richtete eine Botschaft an den Staatschef Klaus Iohannis, so die Ungarische Bürgerpartei (MPP) in einer Erklärung an MTI.

Der Politiker, der auf der Kandidatenliste der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ) zum Abgeordneten gewählt wurde, beklagte sich darüber, dass in den rumänischen Stadien regelmäßig die Parole „Raus mit den Ungarn“ zu hören sei und weder die zuständigen Behörden ihre Arbeit machten noch das Staatsoberhaupt eingreife.

„Warum weigern Sie sich, darauf zu reagieren? Was würden Sie tun, wenn sie schrien: ‚Raus mit den Sachsen, raus aus dem Land‘? Würden Sie intervenieren? Würden Sie die Hymne Rumäniens immer noch mit der Hand auf dem Herzen singen? Ceaușescu hat die Sachsen verkauft, aber ich sage Ihnen, das wird mit uns nicht geschehen.

Wir sind in Siebenbürgen und im Szeklerland zu Hause, wir werden nirgendwo hingehen, und wir werden niemals unsere Identität aufgeben. Wir sind keine Bürger zweiter Klasse,

wir wollen, dass auch Rumänien die Menschenrechte achtet“, wandte sich der Abgeordnete an das rumänische Staatsoberhaupt siebenbürgisch-sächsischer Herkunft.

Nach Ansicht von József Kulcsár-Terza werden die Ungarn nicht vergessen, wie Iohannis sie mit einem karikierten „Jó napot!“ (Guten Tag!) verhöhnte und wie er „die Öffentlichkeit belog“, indem er behauptete, die Sozialdemokratische Partei verkaufe Siebenbürgen an die Ungarn, obwohl es in Wirklichkeit um den Autonomiestatus des Szeklerlandes ging.

„Die territoriale Autonomie steht nicht im Widerspruch zur rumänischen Verfassung. Wir wollen innerhalb der Grenzen Rumäniens in Freiheit leben. Wenn Sie sagen, „das sogenannte Szeklerland“ , verspotten Sie die Szekler. Aber denken Sie daran: Heute sind Sie Staatspräsident, morgen sind Sie es nicht mehr. Aber Szeklerland war, ist und wird sein. Autonomie für das Szeklerland, Freiheit für das Szeklervolk“ – so endete die Rede von József Kulcsár-Terza vor der Tagesordnung während der für politische Erklärungen reservierten Stunde.

Nach Angaben der MPP-Pressestelle wurde der Text der Rede auch per Brief an Präsident Klaus Iohannis weitergeleitet.

Via MTI Beitragsbild: Klaus Iohannis Facebook