149 Ungarn haben sich für die neue „Astronautenklasse der Europäischen Weltraumorganisation“ beworben. Die erste Auswahlrunde ist nun abgeschlossen, und acht der Bewerber haben es in die zweite Runde geschafft.
Für die neue Astronautenklasse der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) haben sich insgesamt 22.523 Bewerber beworben, von denen 1.361 Kandidaten in die zweite Runde gekommen sind.
Die meisten Bewerbungen kamen aus Frankreich (7.087), gefolgt von Deutschland (3.695) und dem Vereinigten Königreich (2.000). Nach Angaben der ESA gingen 149 Bewerbungen aus Ungarn ein, 115 Männer und 34 Frauen. Drei Männer und fünf Frauen aus Ungarn qualifizierten sich für die zweite Runde. Eine Übersicht über die Länder, aus denen sich Personen beworben haben, und deren Geschlechterverteilung finden Sie hier.
Die zweite Runde beginnt mit einem ganztägigen psychologischen Leistungstest in einer ESA-Einrichtung in Europa. Die Bewerber, die die zweite Runde erfolgreich durchlaufen haben, werden psychologischen Interviews und Gruppentests unterzogen, gefolgt von medizinischen Untersuchungen. Diejenigen, die auch diese Auswahlphasen schaffen, werden zu unterschiedlichen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Die neue Klasse von Astronauten und Astronautenreservisten der ESA wird voraussichtlich im Herbst 2022 bekannt gegeben.
Im Juli letzten Jahres kündigte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó an, dass nach dem Weltraumflug von Bertalan Farkas im Jahr 1980 und dem von Charles Simonyi im Jahr 2007 bald wieder ein ungarischer Astronaut im All unterwegs sein könnte.
Auch ungarisches Weltraumprogramm schreitet voran
Inzwischen wird in Ungarn nach dem Austronauten gesucht, der ins All geschickt werden soll. Hundert Bewerber von mehr als 240 Bewerbungen, die bis zum 31. Januar eingereicht wurden, sind in eine zweite Runde gekommen, kündigte die Beauftragte des Außenministeriums für Weltraumforschung und -programme am Montag an. Die 86 Männer und 14 Frauen, die sich für das Programm „Hungarian to Orbit (HUNOR)“ beworben haben, sind bereits dabei, online Tests über ihre Fähigkeiten auszufüllen, sagte Orsolya Ferencz.
Der nächste Astronaut, den Ungarn in den Weltraum schicken will, wird nach physischen, psychologischen und fachlichen Kriterien ausgewählt, die mit der Astronautenpolitik der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) übereinstimmen, sagte sie. Parallel zum Auswahlverfahren läuft auch die Identifizierung von in Ungarn entwickelter technischer Ausrüstung, die im Weltraum getestet werden soll. Die Regierung hat im Jahr 2021 die erste Weltraumstrategie des Landes verabschiedet, die die Entsendung eines Menschen ins All als Priorität vorsieht. Nach dem Auswahlverfahren kann man davon ausgehen, dass ein ungarischer Astronaut in der ersten Hälfte des Jahres 2024 auf eine Mission zur Internationalen Raumstation geschickt wird.