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Anhaltende Krise der deutschen Industrie bremst Ungarns Wirtschaftsleistung

MTI - Ungarn Heute 2024.11.07.

Nach den kalenderbereinigten Daten des Ungarischen Statistischen Zentralamtes (KSH) sank die Industrieproduktion im September 2024 um 5,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, während das Volumen der Industrieproduktion um 0,7 % im Vergleich zum Vormonat zurückging.

Die Leistung der heimischen Industrie wird weiterhin durch die schwache Konjunktur bzw. Nachfrage im Ausland und insbesondere durch die Agonie der deutschen Industrie gebremst. Positiv zu vermerken ist, dass die Lebensmittelindustrie im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum verzeichnete, so das Ministerium für Volkswirtschaft (NGM) in einer Mitteilung vom Mittwoch, in der es den jüngsten Bericht zur Industriestatistik kommentierte.

In der Analyse wurde hervorgehoben, dass die Daten zeigen, dass wirtschaftliche Neutralität die Lösung für die übermäßige Abhängigkeit von der deutschen Wirtschaft ist. Neben dem Westen, der mit Wettbewerbsproblemen zu kämpfen hat, müssen auch Ungarns Wirtschaftsbeziehungen zum Osten, der derzeit ein viel höheres Wachstum aufweist, gestärkt werden.

Die wirtschaftliche Neutralität kann dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit der Industrie wiederherzustellen.

Die Leistung der Volkswirtschaft wird in naher Zukunft durch bedeutende Giga-Investitionen wie CATL, BYD, BMW, SEMCORP oder EcoPro angekurbelt werden, so das Ministerium.

Es wird betont, dass die Regierung einen neuen wirtschaftspolitischen Aktionsplan entwickelt hat, der 21 Maßnahmen umfasst, die der ungarischen Wirtschaft beträchtliche Geldbeträge zuführen, den Konsum weiter ankurbeln und den Investitionen und der heimischen Industrie neue Impulse verleihen werden, um so die ungarische Wirtschaft dabei zu unterstützen, bis 2025 ein Wachstum von über 3 % zu erreichen.

Neben dem Kredit für Arbeiter, der Verdoppelung des Steuerfreibetrags für Familien und Maßnahmen für erschwinglichen Wohnraum umfasst der Aktionsplan auch das Sándor-Demján-Programm, das die Verbesserung der Produktivität von KMU mit begünstigten Krediten und einem Kapitalprogramm in Höhe von 100 Mrd. HUF (245,89 Mio. EUR, 1 EUR=406 HUF) fördern wird, so das Ministerium.

Im Rahmen des Sándor-Demján-Programms senkte die Regierung den jährlichen Zinssatz für investitionsgebundene Kreditprodukte des  Széchenyi-Card-Programms ab dem 1. November 2024 auf 3,5 %.

Die Maßnahme würde die Finanzierungslast der Unternehmen für ein 10-jähriges Darlehen in Höhe von 100 Mio. HUF  durch Vorzugszinsen um mehr als ein Viertel verringern.

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Via MTI Beitragsbild: Audi Hungaria Győr Facebook