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Die Burg von Munkatsch (Mukachevo)
Tamás Menczer, Staatssekretär für bilaterale Beziehungen, hat die lokalen Verantwortlichen von Munkatsch aufgefordert, die Ausfälle gegen die dortigen Ungarn unverzüglich einzustellen.
In einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite am Donnerstag verurteilte der Staatssekretär die jüngsten anti-ungarischen Ausschreitungen, über die auch Ungarn Heute gestern berichtet hat.
Wichtig sei auch, so Menczer, dass „die inakzeptablen Ereignisse“ bisher nur in der Kleinregion Munkatsch (Munkács, Mukachevo) und nicht in ganz Transkarpatien stattgefunden hätten. Er brachte auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass „wir anderswo nicht mit solchen anti-ungarischen Aktionen konfrontiert sein werden“.
„Wir fordern die lokalen Verantwortlichen auf, die Ausfälle gegen die Ungarn sofort zu beenden“, schrieb Tamás Menczer.
„Wir fordern die ukrainische Staatsführung auf, unverzüglich alles zu tun, um die anti-ungarischen Entscheidungen rückgängig zu machen und den Status quo wiederherzustellen“, sagte er weiter.
Er fügte hinzu, dass von der ukrainischen Führung erwartet wird, dass sie alles tut, um die Stabilität in Transkarpatien trotz des Krieges zu erhalten.
„Wenn die Ukraine Mitglied der Europäischen Union werden will, ist die fortgesetzte und systematische Schikane und Entrechtung einer nationalen Gemeinschaft nicht hinnehmbar“,
sagte der Staatssekretär.
Tamás Menczer reagierte damit auf die Entfernung ungarischer Flaggen und Schilder im Bezirk Munkatsch in den letzten Tagen und die sofortige Kündigung des Arbeitsvertrags von István Schink, dem angesehenen Direktor der ungarischsprachigen Schule in Munkatsch.
Auch die nationalistische Oppositionspartei Mi Hazánk (Unsere Heimat) warf auf ihrer gestrigen Pressekonferenz den lokalen Behörden des transkarpatischen Bezirks vor, die Kriegswirren in der Ukraine zu nutzen, um die ungarische Bevölkerung zu schikanieren. Ein Sprecher der Partei erinnerte daran, dass aufgrund der Wehrpflicht 80 Prozent der ungarischen Männer in Transkarpatien gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, was bedeutet, dass auch ihre Familien mit ihnen gehen. So könnte die auf 130.000 Personen geschätzte Gemeinschaft halbiert werden.
Via MTI Beitragsbild: Kárpátalja, szeretlek Facebook