Mit Applaus haben viele Menschen in Ungarn den Helfern in der Coronakrise gedankt. In Budapest zeigen jeden Abend immer mehr Menschen ihre Wertschätzung gegenüber denen, die in Krankenhäusern an vorderster Front gegen das Coronavirus kämpfen – Ärzte, Krankenschwestern und Angestellte im Gesundheitswesen -, indem sie um 20 Uhr in ihren Fenstern und auf ihren Balkonen applaudieren. Hotels an der Donau beleuchteten ihre Fenster in Herzform.
Am Sonntagabend um 20 Uhr waren vielorts in Budapest und landesweit Applaus und Jubelrufe zu hören. Viele Menschen standen am offenen Fenster und klatschten. Ziel der Bewegung ist es, der Arbeit derjenigen zu danken, die an vorderster Front in der Bekämpfung der Epidemie stehen: Ärzte, Krankenschwestern, Sozial- und Altenpfleger sowie Apotheker.
Aufrufe zu der Solidaritätsaktion hatten sich über die sozialen Medien verbreitet. Auf Facebook haben sich zahlreiche Gruppen mit Tausenden von Mitgliedern gebildet, einige mit mehr als Zehntausenden. Der effektivste Veranstalter war bisher die Facebook-Seite von „Szívünk és Tapsunk“ („Unser Herz und unser Applaus“), die bereits 5.000 Mitglieder hat und eine schöne Sammlung von Videos und ermutigenden Nachrichten enthält.
In Italien, Spanien und Griechenland hatten Bürger in den vergangenen Tagen mit dem Applaus für die Helfer begonnen. Auch in Paris, Lyon, Marseille und anderen französischen Städten dankten am Dienstagabend um 20 Uhr Anwohner klatschend Ärzten und Pflegepersonal. Das Motto der Initiative lautet: „Je mehr wir um 8 Uhr abends klatschen, desto größer ist die Chance, dass diese unseren Dank hören, an wen wir ihn senden!“
Die Bewegung ist nicht nur in Budapest, sondern auch auf dem Land beliebt. Dunaújváros und Szombathely applaudierten ebenfalls um acht Uhr abends, um diejenigen an der „Front“ zu unterstützen.
Neben dem Applaus spielen die Leute manchmal auch Musik von ihren Fenstern und Balkonen; Die Wahl eines Liedes oder eines klassischen Musikstücks ist symbolisch.
In den Gazdagrét-Blöcken sangen die Menschen den Hit der legendären ungarischen Band LGT, Neked írom a dalt (ich schreibe dieses Lied für Sie), während im 15. Bezirk das Lied „Magyarország“ ( „Ungarn“) gesangen wurde.
Gleichzeitig wurde in Budapest eine weitere Initiative gestartet: Hotels entlang der Donau senden Nachrichten an Mitarbeiter des Gesundheitswesens: deren Fenster sind in Herzform beleuchtet.
Zwei der Luxushotels von Pest, das Marriott und das InterContinental, drücken ihre Wertschätzung aus und haben in den letzten Tagen abends „ein Licht der Hoffnung als Zeichen“ an alle gesendet, die in den Krankenhäusern bei der Bekämpfung der Pandemie helfen. Die Zimmer des Hotels sind so beleuchtet, dass sie eine Herzform bilden.
Auf den Dank der Menschen antworteten die Beschäftigten im Gesundheitswesen mit einer eindringlichen Bitte.
Mitarbeiter zahlreicher Krankenhäuser veröffentlichten Fotos, auf denen sie in Schutzkleidung einen Tafel halten, auf dem heißt es: „Wir bleiben für euch hier… bitte bleibt für uns zuhause!“
(Via: Fanni Kaszás – Hungary Today, Beitragsbild: Viktor Orbáns Facebook-Seite)