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Plattensee: Rohstoffkosten und Personalmangel machen den Restaurants das Leben schwer

Ungarn Heute 2022.05.23.
FIZETŐS

Ein Hilfskoch wird mit einem Nettogehalt von 800.000 HUF (2100 Euro) gesucht, aber es gibt nicht viele Bewerber, sagt Besitzer des Restaurants Malackrumpli in Tihany. Laut Tamás Járosi kann der Arbeitskräftemangel nicht mehr mit besseren Löhnen behebt werden und bald ausländische Gastarbeiter benötigt werden. Der Besitzer des Restaurants meint übrigens, dass der Plattensee nicht teuer ist. In einem von 24.hu veröffentlichten Interview sprach er unter anderem über Preissteigerungen und Arbeitskräftemangel in der ungarischen Tourismusbranche. 

Am Plattensee ist der Umsatz bereits ähnlich hoch wie vor der Coronavirus-Epidemie, aber die Rohstoffkosten und der Personalmangel machen den Restaurants das Leben schwer. Besonders besorgniserregend ist der Mangel an Kellnern und Köchen, aber auch Geschirrspüler und andere Hilfskräfte sind schwer zu finden.

Für die Stelle des Hilfskochs im Malackrumpli, der für die Sommersaison gesucht wird, sind freie Unterkunft und Verpflegung sowie ein Nettogehalt von 800.000 Forint vorgesehen, aber es gibt nicht viele Bewerber.

In Vorbereitung auf die Saison suchen wir einen Assistenten für den Küchenchef. Bei einem Nettogehalt von 800.000 Forint – plus Unterkunft und Verpflegung – klingelt das Telefon nicht, auch wenn es 2200 Euro sind, das österreichische Lohnniveau.

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Wie wir bereits berichtet haben, stiegen nicht nur die Preise der Eintrittskarten für die Strände erheblich, sondern auch die Buffets und Restaurants am Plattensee werden teurer.Weiterlesen

Während der Pandemie haben sich viele Menschen für andere Berufe entschieden, so dass die Gastronomen jetzt nicht nur mit steigenden Kosten, sondern auch mit einem Mangel an Arbeitskräften konfrontiert sind. „Der Rohstoff oder die Energie sind, wenn auch teurer, zumindest vorhanden. Das kann man von den Arbeitnehmern nicht behaupten“, sagte László Kovács, Präsident des Ungarischen Hotel- und Gaststättenverbandes, gegenüber RTL. Dem Sachverständigen zufolge ist es möglich, dass es Orte geben wird, an denen sie nicht oder nur mit halber Kapazität geöffnet werden können.

Der Besitzer des Restaurants Malackrumpli, das der gehobenen Mittelklasse angehört, meint übrigens, dass der Plattensee nicht teuer ist:

Ich glaube nicht, dass der Plattensee teuer ist, ich würde sogar noch weiter gehen, der Plattensee als saisonaler Urlaubsort sollte viel teurer sein…

Der Besitzer sagte, dass die Preise für Lebensmittel in dieser Preisklasse in Budapest in diesem Jahr um etwa 40 Prozent höher sind als im letzten Jahr.

Ein Hauptgericht mit 20 Dekagramm Qualitätsfleisch, Beilage und Salat kostet heute in Budapest in einem Lokal, in das ich gerne gehe, 7 Tausend Forint. Es handelt sich um bürgerliche, moderne Bistros der Mittelklasse. Wir bieten dies derzeit für 4-5 Tausend Forint an, in einigen Fällen auch darunter. Eine überdurchschnittlich gute Pizzeria in Budapest hat heute keine Pizza unter 3.000, aber mit einem besseren Belag sind es eher 4.000 Forint

so Tamás Járosi.

Trotzdem gibt es bei Malackrumpli derzeit keine Preiserhöhung. Auf die Frage, ob es sich lohnt, jetzt ein Restaurant ohne Preiserhöhungen zu betreiben, antwortete der Besitzer:

Es lohnt sich nicht unbedingt, aber darum geht es nicht. Ich glaube, in der Gastronomie geht es seit Jahren ums Überleben und nicht um den Profit.

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Das vollständige Interview kann hier auf Ungarisch gelesen werden.

(Via: 24.hu, Hvg, Forbes, Titelbild/Illustration: MTI/Balázs Attila)