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Ausgrabungen auf dem Szegediner Domplatz sollen den mittelalterlichen Stadtkern freilegen

MTI - Ungarn Heute 2025.02.05.

Auf dem Szegediner Domplatz beginnt eine archäologische Ausgrabung, die bis Mitte April dauern soll, um die mittelalterliche Siedlungsstruktur der Stadt besser zu verstehen, erklärte Grabungsleiterin Zsuzsanna Löffler am Dienstag.

Die Archäologin und Museologin des Ferenc Móra Museums sagte, dass auf dem Domplatz bereits mehrmals Ausgrabungen durchgeführt wurden, zunächst in den 1920er Jahren und dann u.a. vor der Renovierung der Kathedrale.

Der zentrale Teil von Szeged war die Burg und die angrenzende Palisadenfestung (Palánk). Der Domplatz liegt im mittelalterlichen Stadtkern und an dieser Stelle befand sich schon immer eine Kirche. Ausgrabungen und Beschreibungen zufolge wurde die erste Kirche im 11. Jahrhundert gebaut, gefolgt von der Dömötör (St. Demetrius)-Kirche vom Ende des 12. Jahrhunderts, die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut wurde. Von dieser Kirche ist der Dömötör-Turm übrig geblieben, der heute noch steht.

Etwa auf der Seite des Platzes, die von der Theiß am entferntesten liegt, verlief die Große Straße, auf der anderen Seite die St.-Demetrius-Straße. Neben der Kirche befand sich der mittelalterliche Friedhof der Stadt,

so die Expertin.

Über die genaue Struktur der mittelalterlichen Stadt ist jedoch wenig bekannt, da das große Hochwasser von 1879 fast alles zerstört hat.

Die ersten authentischen Darstellungen der Stadt stammen erst aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. „Informationen gibt es aus früheren Beschreibungen und aus verschiedenen Dokumenten, wie z. B. Zehntbücher“, erklärte die Museologin.

Auf dem Platz wurde noch nie eine umfassende Ausgrabung durchgeführt. Bei den Arbeiten müssen die vorhandenen Versorgungseinrichtungen und die Tatsache, dass der Platz einen großen Teil des Jahres für Veranstaltungen genutzt wird, berücksichtigt werden. In den nächsten Tagen werden im gepflasterten Teil des Platzes zwei 30 bis 35 Quadratmeter große Forschungsabschnitte ausgehoben, so Zsuzsanna Löffler.

Eine der Grabungsstellen wird dazu dienen, die Lage des zur Dömötör-Kirche gehörenden Friedhofs zu bestimmen, während die andere dazu dienen wird, die Lage der Kreuzung der Großen- und der St. Demetrius-Straße zu ermitteln. Die Richtung der weiteren Arbeiten wird auf der Grundlage der Ergebnisse der Ausgrabungen geplant werden, sagte sie.

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Via MTI Beitragsbild: Szeged Tourinform Facebook