Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Nahrungsmittelknappheit und die wachsende Bedrohung durch den Terrorismus werden Europa voraussichtlich unter einen größeren Migrationsdruck setzen als je zuvor, sagte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Donnerstag in Madrid.
Nach dem NATO-Gipfel teilte der Minister mit, die letzte Sitzung des Treffens habe sich mit den Sicherheitsherausforderungen im Süden Europas befasst.
Péter Szijjártó sagte, die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) habe ihre Anhänger kürzlich aufgefordert, die Konzentration auf die Situation in der Ukraine auszunutzen und Anschläge in Europa zu verüben. Er verwies auf die jüngsten Terroranschläge in Nordafrika und im Fernen Osten.
Diese Situation wird durch die sich abzeichnende weltweite Nahrungsmittelknappheit infolge des Krieges in der Ukraine noch verschärft, die zu einem Rückgang der Nahrungsmittelversorgung in den Ländern des Nahen Ostens und Afrikas führen könnte, die bereits an der Grenze zur Instabilität stehen, fügte er hinzu.
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Diese kritische Nahrungsmittelknappheit werde zu einem Anstieg des Extremismus und der Bedrohung durch den Terrorismus führen, die die Hauptursachen für die Migration seien, was einen „brutalen Anstieg“ des Migrationsdrucks zur Folge haben werde, so der Außenminister weiter.
Szijjártó wies darauf hin, dass die ungarischen Behörden in diesem Jahr bereits über 100.000 illegale Migranten an der Südgrenze des Landes aufgegriffen haben. Mittlerweile verzeichnet Ungarn einen Zustrom aus dem Osten von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, und die alle ins Land gelassen werden.
Wir haben mehr als 800.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und 100.000 illegale Migranten an der Südgrenze aufgehalten, was wir auch weiterhin tun werden,
betonte der Minister.
Ungarn setze „eine enorme Menge an Ressourcen“ ein, um sicherzustellen, dass die europäischen Außengrenzen gut geschützt seien, sagte Szijjártó. „Wir bekommen zwar keine Hilfe von außen, aber wir schützen unsere Grenzen trotzdem“, fügte er hinzu.
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Szijjártó wies darauf hin, dass auch die NATO in diesem Bereich eine Rolle zu spielen habe und Länder wie Marokko, Ägypten, Jordanien und den Libanon unterstützen müsse, deren Stabilität für den Schutz der Mitgliedsstaaten des Bündnisses entscheidend sei.
via hungarytoday.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó