Die Europäische Union wird verlieren, wenn sie China als Rivalen sieht, sagte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó in Ningbo.Weiterlesen
Ungarn sieht China nicht als Risikofaktor oder Bedrohung, sondern als ein Land, mit dem eine Zusammenarbeit vorteilhaft ist, erklärte der ungarische Außenminister am Donnerstag in Brüssel und forderte die Europäische Union auf, eine auf gegenseitigem Respekt und nicht auf Rivalität basierende Beziehung zu China anzustreben.
Im Gegensatz zu Ungarn sähen die meisten EU-Mitgliedstaaten die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China als Bedrohung an, sagte Péter Szijjártó auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen des Rates für Auswärtige Angelegenheiten. Er wies darauf hin, dass Chinas BIP inzwischen höher ist als das der EU. Während 2010 China 9 Prozent des globalen BIP ausmachte und die EU 22 Prozent, ist Chinas Anteil auf 18 Prozent gestiegen und der der EU auf 17 Prozent gesunken, hob der Politiker hervor.
Wenn Europa China als Rivalen betrachte, werde es den Anschluss verlieren,
warnte er.
Péter Szijjártó betonte, dass die westlichen Automobilhersteller, wenn sie sich neu erfinden wollten, elektrische Batterien bräuchten, für die sie auf östliche, insbesondere chinesische Unternehmen angewiesen seien, da die Automobilindustrie das Rückgrat der europäischen Wirtschaft sei. Diese „gesunde Arbeitsteilung“ sei kein Risiko, sondern eine Chance, eine zivilisierte Ost-West-Zusammenarbeit zu entwickeln, so der Minister.
Gleichzeitig kritisierte er das von der EU geplante elfte Sanktionspaket gegen Russland, das acht chinesische Unternehmen einschließt. Dies würde eine Reaktion Pekings provozieren und schließlich zu einer Negativspirale führen, unterstrich der Minister. In Bezug auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten sagte Péter Szijjártó, dass die von den USA eingeführten „patriotischen Maßnahmen“ den amerikanischen Unternehmen helfen würden, während die von der EU verhängten Sanktionen die Wettbewerbsfähigkeit des Blocks beeinträchtigen würden.
Er bezeichnete es als „naive Illusion“ der Europäischen Kommission, mit der US-Regierung zu verhandeln, um die Diskriminierung europäischer Unternehmen zu mildern. Der Minister erklärte, die EU solle stattdessen die amerikanischen Maßnahmen kopieren, um europäische Unternehmen zu begünstigen.
via hungarytoday.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó