Sprache und Kultur seiner gefährdeten Minderheiten werden bereits seit 2015 vom ukrainischen Staat in Frage gestellt, so der Vizepräsident des ungarischen Parlaments in PragWeiterlesen
Der ungarische Außenminister, Péter Szijjártó, reagierte auf die Äußerung des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, dass das Verhalten Ungarns als NATO-Mitgliedstaat unangemessen sei.
Ungarns Verhalten und seine Beziehungen zu Russland seien unangemessen für seinen Status als NATO-Verbündeter, sagte Wolodymyr Selenskyj am Wochenende in einem Interview mit finnischen, schwedischen, dänischen und norwegischen Journalisten.
Es ist eine sehr seltsame Situation: Kann ein NATO-Land auf der Seite Russlands und gegen die NATO sein?,
wurde der ukrainische Präsident von dem ukrainischen Nachrichtenportal Jewropejskaja Prawda zitiert, wie MTI berichtete. „Ich denke, dass dies ein unangemessenes Verhalten ist“, sagte er und betonte, dass er lediglich „seine eigene subjektive Meinung“ zum Ausdruck gebracht habe.
„Verbündeter ist nicht nur ein Wort, sondern ein Inhalt. Es ist ein Bündnis von Staaten, die dieselbe Vorstellung von Sicherheit und Werten teilen. Sie unterscheiden sich in bestimmten Punkten, aber es gibt eine Vereinbarung zwischen Verbündeten, sie verteidigen sich gegenseitig und ihre eigenen Werte. Und wenn alle Verbündeten sagen, dass Russland uns als Feind bezeichnet, dass wir Russland in seine Schranken weisen müssen, dann kann ein Staat nicht nein sagen und behaupten, Russland sei sein Verbündeter. Das ist unmöglich, es bedeutet, dass dieses Land kein Verbündeter der NATO ist. Und wenn es de jure ein Verbündeter ist, aber de facto gegen die Allianz arbeitet, dann sollte es der Ukraine nicht raten, ob sie der NATO beitreten soll oder nicht“, erklärte Selenskyj und betonte, dass ein Verbündeter der Ukraine keine Hindernisse für eine NATO-Mitgliedschaft in den Weg legen sollte.
Péter Szijjártó reagierte auf die Erklärung von Wolodymyr Selenskyj, in der, der Minister behauptet hatte, es gebe Anschuldigungen, dass „Ungarns Verhalten als NATO-Mitglied unangemessen sei“. Der Außenminister erklärte in einem Facebook-Post, dass es glücklicherweise nicht der ukrainische Präsident sei, der entscheide, ob Ungarns Verhalten angemessen sei oder nicht.
Die Ungarn haben bereits einen extrem hohen Preis für den Krieg gezahlt. Viele ungarische Menschen – Mitglieder der ungarischen Gemeinschaft Transkarpatien – sind in diesem Krieg bereits gestorben,
unterstrich Szijjártó.
Der Minister fügte hinzu, wenn diese Aussage bedeutet, dass der ukrainische Präsident den Ungarn respektvoll dafür dankt, dass sie „mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und versorgt haben“, und ihnen respektvoll dafür dankt, dass sie „kontinuierlich Hilfe schicken“, dann „sind sie willkommen und können in Zukunft auf uns zählen“.
via mti.hu, Beitragsbild: Europäisches Parlament