Die Rolle Zentralasiens in der Welt ist sowohl in Bezug auf die Sicherheit als auch auf die Weltwirtschaft wichtiger geworden, sagte der ungarische Außenminister nach Gesprächen mit seinem kirgisischen Amtskollegen. Laut Péter Szijjártó sollte die Europäische Union der Region mehr Aufmerksamkeit widmen.
„Das Scheitern der internationalen Militärkampagne in Afghanistan bedeutet, dass die Sicherheit Zentralasiens einen größeren Einfluss auf die globale Sicherheit hat als je zuvor“ so der ungarische Außenminister nachdem er mit seinem kirgisischen Amtskollegen verhandelt hatte. Laut Szijjártó geben einige führende EU-Politiker weiterhin „unverantwortliche Kommentare“ ab, die leicht zu einer weiteren Migrationswelle Richtung Europa führen könnten.
Szijjártó sagte, dass die Meinungen der zentralasiatischen Länder nicht ignoriert werden sollten, nämlich dass die Probleme, die in Afghanistan entstehen, vor Ort gelöst werden sollten.
Genau deshalb ist es unverantwortlich und gefährlich, wenn EU-Institutionen Afghanen zur Migration ermutigen. Dies würde die gesamte Region destabilisieren, was auch ernsthafte Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Europa hätte
Über die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Zentralasien sagte Szijjártó, dass es auch für ungarische Unternehmen wichtig sei, vom Wirtschaftswachstum der Region zu profitieren.
Der Handelsumsatz zwischen Ungarn und Kirgisistan sei in diesem Jahr um 62 Prozent gestiegen, da auch das ungarische Pharmaunternehmen Gedeon Richter seinen Anteil auf dem kirgisischen Markt ausbaut. Auch ein Abkommen über die Einrichtung eines kirgisisch-ungarischen Fonds in Höhe von 16 Millionen US-Dollar zur Unterstützung von Investitionen ungarischer Unternehmen wird in der kommenden Woche in Kraft treten.
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Szijjártó wies auch darauf hin, dass Ungarn im vergangenen Jahr eine Botschaft in Bischkek eröffnet hat. Die Botschaft stellt Visa für sechs EU-Länder aus, und weitere Mitgliedsstaaten haben ihr Interesse bekundet.
(Titelbild: MTI – Tamás Kovács)