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Außenminister zu Kasachstan: „Destabilisierungs- und Putschversuche laufen unseren Sicherheitsinteressen völlig zuwider“

Ungarn Heute 2022.01.11.
FIZETŐS

Ungarns Regierung unterstützt die Bemühungen zur Wiederherstellung von Frieden und Ordnung in Kasachstan, sagte Außenminister Péter Szijjártó am Dienstag und fügte hinzu, dass die Stabilität in Zentralasien auch im Interesse Ungarns sei.

Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Situation in der zentralasiatischen Region einen fundamentalen Einfluss auf die Sicherheit Europas und insbesondere Mitteleuropas habe, so Außenminister Szijjártó in einem Videogespräch mit den Außenministern der Organisation der Turkstaaten.

Unsere Interessen liegen in einem friedlichen und stabilen Zentralasien

betonte Szijjártó. „Destabilisierungsversuche und Putsche laufen auch unseren Sicherheitsinteressen völlig zuwider, da sie letztlich mehr Raum für Terroristen und die Verbreitung radikaler und extremistischer Ideologien schaffen, was tendenziell zu großen Migrationswellen aus diesen Regionen führt.“

Fact

Vor der Videokonferenz des Rates der Turkstaaten erklärte der Außenminister, Kasachstan sei ein strategischer Partner von Ungarn, weshalb Ministerpräsident Viktor Orbán den kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokajew angerufen und ihm die Solidarität Ungarns mit den Opfern der jüngsten Entwicklungen versichert habe. In Kasachstan hat man versucht, die verfassungsmäßige Ordnung zu stürzen und es wurde ein gut koordinierter Angriff selbst gegen den kasachischen Staat durchgeführt. Die ungarische Regierung hat dem kasachischen Staat in der vergangenen Woche ihre Hilfe angeboten, erinnerte der Außenminister.

Die Mitglieder der Organisation der Turkstaaten haben eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der sie „Gewalt und Vandalismus“ in Kasachstan verurteilten und ihre Solidarität mit dem kasachischen Volk sowie ihr Mitgefühl angesichts der vielen Todesopfer zum Ausdruck brachten.

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Ein siebter Ungar, der die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, habe sich gegen die Ausreise entschieden.Weiterlesen

In Bezug auf die gewalttätigen Proteste sagte Szijjártó: „Wir wissen aus Erfahrung sehr gut, was in solchen Fällen auf der internationalen politischen Bühne geschieht. Normalerweise wollen sogenannte Menschenrechtsgruppen und bestimmte Länder Kritik üben und Erklärungen verabschieden, in denen sie die Situation verurteilen.“

„Die internationale Gemeinschaft sollte sich stattdessen dafür einsetzen, dass sich „ähnliche beunruhigende und gewalttätige Entwicklungen“ nicht wiederholen, so der Minister.

Diejenigen, die für irgendeine Form von Gewalt verantwortlich sind, dürfen nicht freigesprochen werden, und terroristische Gruppen und Organisationen, die eine extremistische Ideologie verbreiten, dürfen keinen Raum erhalten

fügte er hinzu.

Unterdessen sagte Szijjártó, die jüngsten Entwicklungen in Kasachstan hätten auch gezeigt, wie wichtig die wirtschaftlichen Entwicklungsprogramme in der Region sind, da wirtschaftlicher Fortschritt die Grundlage für Stabilität und Frieden ist. Die ungarische Regierung unterstützt daher die Einrichtung eines  Investitionsfonds, mit dessen Hilfe weitere Investitionsprojekte in Zentralasien auf den Weg gebracht werden können.

(Via: mti.hu, Hungary Today, Foto: MTI – Balázs Mohai)