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Ausstellung der Nationalgalerie präsentiert Kunst als Zeuge des Umweltwandels

Ungarn Heute 2025.03.21.

Eine neue Ausstellung in der Nationalgalerie in Budapest nimmt das komplexe und sich wandelnde Verhältnis zwischen Kunst und Natur in den Fokus. Unter dem Titel „Habitat“ präsentiert die Schau sechzig Kunstwerke aus den letzten 150 Jahren, die die Reaktionen von Künstlern auf den Wandel der Natur beleuchten.

Die Ausstellung, die Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Fotografien und Videos umfasst, will nicht nur die zeitgenössische Perspektive auf die Umweltproblematik zeigen, sondern auch einen historischen Kontext bieten.

Wir wollen nicht nur die Frage im Kontext der zeitgenössischen Kultur untersuchen, sondern auch eine historische Perspektive beleuchten,

erklärte Zsolt Petrányi, stellvertretender wissenschaftlicher Generaldirektor des Museums der Schönen Künste – Ungarische Nationalgalerie. Die Ausstellung geht auf die zunehmende Inanspruchnahme der Umwelt durch den Menschen ein, die mit der Entwicklung der Landwirtschaft und der industriellen Revolution begann und sich durch das Bevölkerungswachstum zu einer ökologischen Krise entwickelte.

Die Kuratoren haben Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie und des Museums der Schönen Künste ausgewählt, um ein breites Spektrum an künstlerischen Positionen zu präsentieren. Ein besonderes Merkmal der Ausstellung ist, dass sie keine Position bezieht, keine Hierarchisierung der verschiedenen Standpunkte vornimmt.

Das Leitprinzip der Ausstellung ist, dass klassische und zeitgenössische Kunst zusammen ausgestellt werden, also im Dialog miteinander stehen, wodurch die Standpunkte zeitlos werden,

so Zsolt Petrányi.

Die Idee zu der Ausstellung entstand unter anderem durch eine Ausstellung im Museum der Schönen Künste, die dem Werk der umweltbewussten Künstlerin Agnes Denes gewidmet war. Diese Schau regte Kunsthistoriker dazu an, die Auseinandersetzung von Künstlern mit dem Verhältnis von Mensch und Umwelt im Laufe des letzten Jahrhunderts genauer zu untersuchen.

Foto: Lajos Soós/MTI

„Habitat“ setzt die ökologische Krise in einen größeren Zusammenhang und sucht nach Antworten auf die Frage, wie das Verhältnis von Natur und Kultur neu definiert werden kann. Dabei werden sowohl historische Natur- und Landschaftsauffassungen als auch die heutige ökologische Sichtweise und das komplexe Verhältnis von Natur und urbaner Kultur berücksichtigt.

Die Ausstellung gliedert sich in sechs thematische Abschnitte, die verschiedene Aspekte des Verhältnisses von Mensch und Kunst zur Natur beleuchten.

Dazu gehören die romantische Landschaft, vom Menschen geschaffene Umgebungen, Land-Art-Experimente, die Infragestellung von Hierarchien zwischen Natur und Kultur sowie die Perspektive nicht-menschlicher Lebensformen.

Die Ausstellung zeigt, wie die Kunst in den letzten 200 Jahren auf Veränderungen in der natürlichen Umwelt reagiert hat und wie sich das Verständnis von Natur im Zuge der Industrialisierung gewandelt hat. Die gezeigten Werke spiegeln die Vielfalt der Beziehungen zur Natur in der bildenden Kunst wider. Die in jüngster Zeit entstandenen Arbeiten tragen die Spuren des technologischen Fortschritts und der Vielfalt der Strömungen des 20. Jahrhunderts. Sie bieten den Besuchern die Möglichkeit, sich mit ihrer eigenen Haltung und Verantwortung in Bezug auf die Umweltproblematik auseinanderzusetzen.

Kuratorin Linda Alexandra Tarr mit Besuchern bei der Eröffnung der Ausstellung (Foto: Lajos Soós/MTI)

Die Ausstellung präsentiert Werke von Künstlern wie László Mednyánszky, Gustave Courbet und Alan Sonfist, einem Pionier der ökologischen Kunst, sowie von Künstlern der Pécsi Műhely. Diese Werke treten in einen Dialog mit Arbeiten zeitgenössischer ungarischer Künstler wie Tamás Dezső, Kitti Gosztola und Luca Sára Rózsa.

Die Ausstellung „Habitat“ ist ab Freitag in der Nationalgalerie zu sehen und wird von Katalin Harangozó, Sára Major, Linda Alexandra Tarr und Zsolt Petrányi kuratiert.

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via mti.hu, Beitragsbild: Lajos Soós/MTI