Der renommierte ungarische Schriftsteller starb im Alter von 80 Jahren, wie die staatliche Nachrichtenagentur MTI unter Berufung auf die Familie berichtet. Tandori gilt als bedeutender Erneuerer der modernen ungarischen Literatur. Er schrieb vor allem Gedichte, aber auch Romane, Essays und Literatur für Kinder und Jugendliche.
Dezső Tandori wurde 1938 in Budapest geboren und studierte an der Eötvös Loránd Universität. Danach arbeitete er als Erzieher. 1964 wurde er Hochschullehrer. Ab 1971 arbeitete er als freiberuflicher Schriftsteller und Literaturübersetzer. Tandori begann seine Gedichte in den 1960er Jahren zu veröffentlichen. Seine erste Gedichtsammlung erschien 1968. Seine nächste Sammlung, „Die Reinigung eines gefundenen Objekts“, ist laut Literaturkritiker „die erste postmoderne Gedichtsammlung Ungarns“.
Dezső Tandori übertrug Werke vor allem von Rilke, Kafka, Musil, Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek ins Ungarische. Auf Deutsch erschien von ihm unter anderem der Band „Langer Sarg in aller Kürze“.
Seine Arbeit wurde mit mehreren hochrangigen Preisen anerkannt: er bekam u.a. den Attila-József-Preis, den Lorbeerkranz der Ungarischen Republik 1996 und dern Kossuth-Preis auch. 2007 wurde ihm die Weimarer Goethe-Medaille verliehen.
(Via: mti.hu, deutschlandfunk.de, Beitragsbild: Barnabás Honéczy / MTI)