Die zuständige Behörde hat das Be- und Entladen des in ungarischem Besitz befindlichen Terminals gutgeheißen.Weiterlesen
Nach langem Schweigen gibt es wieder ermutigende Nachrichten über Ungarns historischen Seehafen. Die Bauarbeiten in dem in ungarischem Besitz befindlichen Teil des Hafens von Triest könnten 2024 beginnen, berichtet Világgazdaság.
Bereits im Sommer 2019 wurde bekannt, dass Ungarn im italienischen Triest einen Seehafen und eine Ausstiegsstelle bauen wird. Damals wurde dies damit begründet, dass es der ungarischen Wirtschaft helfen würde. Die Ankündigung war historisch, da sie auch bedeutete, dass Ungarn seine eigene Küste haben würde, etwas, das das Land seit mehr als hundert Jahren nicht mehr für sich beanspruchen konnte. Es stimmt, dass der ungarische Seehafen nicht über Nacht entstehen wird. Das hat sich schon dadurch angedeutet, dass der Kaufprozess selbst anderthalb Jahre dauerte und die Formalitäten erst Ende 2020 abgeschlossen wurden, wie das Portal erinnert.
Tatsache ist jedenfalls, dass
Damals wurde auch darauf hingewiesen, dass im Freihafen Infrastrukturinvestitionen in Höhe von fast 100 Mio. Euro (die bis 2022 auf 150 Mio. Euro aufgestockt wurden) geplant sind, damit ungarische Unternehmen ihre Exporttätigkeiten von dort aus durchführen können. Dies entspricht schätzungsweise zwei Millionen Tonnen bzw. 78.000 Containern pro Jahr.
Der neue ungarische Seehafen in Triest scheint eine logische Wahl zu sein. Er ist einer der nächstgelegenen Seehäfen Ungarns, über Straße und Schiene innerhalb von 24 Stunden erreichbar und verfügt über genügend Kapazität, um den Bedarf ungarischer Exportunternehmen zu decken, erinnert Világgazdaság.
Der Hafen von Triest kann von Schiffen von mehr als mittlerer Größe benutzt werden, die für ungarische Unternehmen wichtig sind.
Die natürliche Wassertiefe an diesem Küstenabschnitt beträgt 13 Meter, so dass nur Frachtschiffe der Suezmax-Klasse und Containerschiffe mit einer Verdrängung von 120-200.000 Tonnen und einem Tiefgang von 12,2 Metern hier anlegen können. Die Container sollen per Hochgeschwindigkeitszug nach Ungarn transportiert werden: Die Bahnstrecke zwischen dem Hafen von Triest und Budapest ist 539 Kilometer lang. Es sind 14 Zugpaare pro Woche vorgesehen.
Mit dem Ausbau des ungarischen Seehafens hat die ungarische Regierung die Adria Port Zrt. beauftragt, ein Unternehmen, das sich vollständig im Besitz des ungarischen Staates befindet. Das folgende Video zeigt, wie der ungarische Hafen in Triest nach seiner Fertigstellung aussehen würde.
Es sind Jahre vergangen, aber der konkrete Bau hat noch nicht begonnen. Ende 2022 wurde berichtet, dass das Projekt auf dem richtigen Weg sei, die Machbarkeitsstudien abgeschlossen und die Genehmigungsverfahren im Gange seien. Im vergangenen Sommer genehmigte die zuständige Hafenbehörde in Italien die Verladung des in ungarischem Besitz befindlichen Terminals. Gleichzeitig hat das Ausschreibungsverfahren begonnen, und eine Entscheidung über den Auftragnehmer für die Arbeiten könnte in naher Zukunft getroffen werden.
Péter Tibor Garai, CEO von Adria Port Zrt., sagte vor eineinhalb Jahren, dass
der Hafen 2026 in Betrieb genommen werden könnte.
Ob dies erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass es in letzter Zeit ermutigende Nachrichten gab, und zwar aus offizieller Quelle. Der LMP-Abgeordnete László Lóránt Keresztes hat eine schriftliche Anfrage mit dem Titel „Wann wird Ungarn einen Seehafen haben?“ gestellt. Diese wurde von Levente Magyar, stellvertretender Minister und parlamentarischer Staatssekretär des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und Handel, im Namen von Minister Péter Szijjártó beantwortet.
Er teilte mit, dass mit der italienischen Seite Gespräche über die Vorbereitung des Projekts geführt werden.
Nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen könnte mit dem Bau des Dammes und den Baggerarbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden,
erklärte Levente Magyar. Dies zeigt, dass die Entwicklung des ungarischen Hafens von Triest auf der Tagesordnung steht, der Bau aber noch in den Kinderschuhen steckt.
via vg.hu, Beitragsbild: Pixabay