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Bauen statt jammern: Ungarn in Westrumänien geben ihre Schule nicht auf

MTI - Ungarn Heute 2024.05.22.

Während andere im Krieg Menschen vernichten, sollten wir Seelen, Kinder und Familien retten, sagte Miklós Soltész, Staatssekretär für Konfessionen und Nationalitäten am Dienstag im westrumänischen Zillenmarkt (Zilah, Zalău).

Der Politiker besichtigte die Bauarbeiten an der reformierten Schule in der Stadt und kündigte an, dass die ungarische Regierung das Projekt in diesem Jahr mit 1 Mrd. HUF (2,59 Mio. EUR) unterstützen wird.

Mit dem Bau der Schule wurde begonnen, nachdem die rumänischen Behörden die Rückgabe des alten Schulgebäudes verhindert hatten.

Er erinnerte daran, dass die Geschichte des reformierten Wesselényi-Gymnasiums in Zillenmarkt fast 500 Jahre zurückreicht und dass „Tradition eine Verpflichtung ist“. Für das ungarische Fortbestehen sind Schulen und  Kindergärten notwendig. Die Geschichte der renommierten Bildungseinrichtung wurde durch das Friedensdiktat von Trianon, den Zweiten Weltkrieg und die kommunistische Diktatur erschüttert, und auch der Kampf der Kirche um die Erziehung der Kinder nach dem Fall des Kommunismus stieß auf viele Hindernisse, sagte er und verwies auf die Gerichtsverfahren, die ihre Rückgabe verhindert haben.

Der Staatssekretär sagte, dass Schwierigkeiten oft die Gemeinschaft stärken und neue Möglichkeiten bieten, aber dass man sich beeilen muss, weil „die Welt in einer schwierigen Situation ist“ und jede verlorene Woche und jeder verlorene Monat verlorene Seelen und Familien bedeuten kann. „Deshalb freue ich mich sehr, dass die ungarische Regierung beschlossen hat, den Bau der Schule zu unterstützen“, sagte Miklós Soltész. Er fügte hinzu, dass der Bau der Schule auch für den rumänischen Staat von Vorteil ist, da er Steuereinnahmen bringen und die Stadt verschönern wird.

Wappen der Wesselényi-Gymnasiums. Foto: Zilahi Református Wesselényi Kollégium Facebook

Szabolcs János Bogdán, Bischof des Reformierten Königsteiger Kirchendistrikts (KREK), erinnerte daran, dass die Kirche die von den kommunistischen Behörden verstaatlichten Gebäude nicht zurückerhalten hat und nicht auf sie verzichtet.

Wir jammern nicht, wir klagen nicht, sondern wir gehen den neuen Weg, den Gott uns eröffnet“,

sagte der Kirchenleiter. Er wies darauf hin, dass vor Jahren, als die Idee des Baus einer neuen Schule aufkam, viele abgewunken haben und sagten, daraus wird nichts. „Aber Gott hat anders entschieden, er hat alle Heben in Gang gesetzt. Er hat bewirkt, dass so viele Menschen wie möglich an dieses Gebäude glauben und sich dafür einsetzen“, betonte er. Heute beginne sich das Gebäude zu entfalten, es verkünde bereits die Herrlichkeit Gottes in dieser Form, und der Fortbestand sei dank der Unterstützung aus dem Mutterland gesichert, sagte der Bischof und bedankte sich für die Hilfe der ungarischen Regierung.

Mit dem Bau des neuen vierstöckigen Schulgebäudes wurde im Jahr 2022 begonnen, nachdem die Kirche ein geeignetes Grundstück erworben hatte. Das neue Gebäude wird über zwei Dutzend Klassenräume, Unterrichtsräume, eine Aula, eine Bibliothek, eine Sporthalle und einen Sportplatz verfügen. Obwohl das Gebäude des Wesselényi-Gymnasiums im Jahr 2021 an den Kirchendistrikt zurückgegeben wurde, hat die Gemeinde das Urteil angefochten. Die Schule, in der fast 500 Kinder vom Kindergarten bis zum Schulabschluss unterrichtet werden, ist jetzt im ehemaligen Schülerwohnheim untergebracht, das sich schon lange als zu eng erwiesen hat.

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Via MTI Beitragsbild: Szilágysági Szó Facebook