Der Animationsfilm von Viktória Traub erforscht die Dilemmata von Bindung, Konformität und Selbstakzeptanz.Weiterlesen
László Csákis „Blauer Pelikan“ gewann die Goldene Taube für den besten abendfüllenden Animationsfilm auf dem 67. DOK Leipzig Festival, wie das Nationale Filminstitut (NFI) am Dienstag bekannt gab.
Blauer Pelikan ist eine humorvolle, nostalgische Geschichte über die Freiheit und drei gute Freunde, die in den 1990er Jahren internationale Zugfahrkarten mit blauem Indigopapier fälschten. Der vom Nationalen Filminstitut geförderte Film wurde von fast fünfundzwanzigtausend Menschen gesehen und läuft immer noch in den heimischen Kinos.
Der Film verkörpert die Kraft der Fantasie, die physische, soziale und politische Barrieren und Grenzen überwindet.
Es geht um die Verfolgung von Träumen, Entdeckungen, Freundschaft und Einfallsreichtum. Auch wenn wir nicht glauben, dass das Fälschen von Fahrkarten der beste Weg ist, um Träume wahr werden zu lassen, haben wir die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, die visuelle Sprache und vor allem die ungezwungene persönliche und historische Ehrlichkeit, die der Film vermittelt, sehr geschätzt“, begründete die Festivaljury ihre Entscheidung.
Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm ist die erste Veranstaltung der Welt, die speziell dem Dokumentar- und Animationsfilm gewidmet ist und findet seit 1955 jeden Herbst statt.
Mehr als 200 Filme, darunter auch Virtual-Reality-Filme, werden in mehreren Kinos der Stadt gezeigt, dazu kommen eine Panoramasektion, Sonderprogramme und Retrospektiven. Bei der Preisverleihung, die am Wochenende zu Ende ging, nahmen der Regisseur des preisgekrönten Films, László Csáki, die Herstellungsleiterin Sissy Cui, Zsuzsanna Ács, die Koloristin des Films und die Darsteller der Realfilmteile, den Preis persönlich entgegen.
Der erste ungarische animierte Dokumentarfilm Blauer Pelikan, der Anfang April in die ungarischen Kinos kam, ist eine unterhaltsame Aufarbeitung des Zugfahrkartenfälschungsskandals der 1990er Jahre,
die Elemente von Systemkritik und Heist-Movie aufweist und mit zeitgenössischen ungarischen Schlagern gespickt ist. Neben den echten Schauspielern – die mit ihren eigenen Stimmen sprechen – sind auch Norman Lévai, Kornél Tegyi, Ágoston Kenéz, Olivér Börcsök, Vivien Rujder, Renátó Olasz, Szabolcs Thuróczy, Gábor Csőre, Nóra Trokán und Judit Csoma zu hören. Die Nachwendezeit wird durch bekannte ungarische Kultbands wie Bonanza Banzai, Kispál és a Borz oder Hiperkarma heraufbeschworen.
Blauer Pelikan hatte seine Weltpremiere auf dem Tallinn Black Nights Film Festival und wurde seitdem zu großen internationalen Festivals wie dem Annecy Festival, dem Silk Road International Film Festival in Xi’an, den Hot Docs in Toronto und dem Filmtettfeszt in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj) eingeladen.
Der Film stand auf der Shortlist des Europäischen Filmpreises für den besten Dokumentarfilm und wurde bereits auf dem Animix International Animation Film Festival in Tel Aviv, dem Cartoons On The Bay Festival in Pescara, dem DocsBarcelona, dem IFF Art Film Fest in Kaschau (Kassa, Košice), dem Animafest in Agram (Zagreb), dem Animator Festival in Posen (Poznań) und zuletzt auf dem Animest International Animation Film Festival in Bukarest ausgezeichnet.
Blauer Pelikan wurde von Ádám Felszeghy und Miklós Kázmér produziert. Der Kameramann war Árpád Horváth, der Editor war Dániel Szabó, die Komponisten waren Ambrus Tövisházi und Miklós Preiszner. Der Film wurde von Umbrella Entertainment mit der fachlicher Begleitung von Réka Temple und der Unterstützung des NFI produziert und von Cinemon Entertainment koproduziert.
Via MTI Beitragsbild: Nemzeti Filmintézet Facebook