„Es ist nicht genug, talentiert zu sein, man muss auch ein Ungar sein“ – mit diesem Zitat des weltbekannten Fotografen Robert Capa, begrüßte Präsident János Áder die Gäste der „Stiftung Freunde von Ungarn“, an seiner Residenz. Der Gedanke dahinter, der aktive Patriotismus, wurde von mehr als zweihundert Familien gefühlt, die zur Konferenz nach Hause gekommen waren. Die Mitglieder hörten auch einer Rede von Premierminister Viktor Orbán, über die Ziele der Regierung zu, während E. Sylvester Vizi in seiner Ansprache betonte: „Es ist wichtig, dass ein authentisches Bild über Ungarn und über seine weltweiten Erfolge geschaffen wird.“
Die 6. Konferenz der „Freunde von Ungarn“ begann mit Besuchen an den unterschiedlichen Botschaften in Budapest. Mitglieder, die in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien, in Österreich und in Deutschland leben haben ihre/n BotschafterIn besucht. Der US-amerikanische Botschafter David B. Cornstein sprach über seine Nominierung und wie er nach Ungarn kam, über das bevorstehende Trump-Orbán-Treffen (er persönlich spielte eine Schlüsselrolle beim Arrangieren) und über die Lage der CEU. Der britische Botschafter, der herausragend ungarisch spricht, Iain Lindsay, sprach hauptsächlich über den Brexit, erwähnte aber auch steigende britische Investitionen, britische Besorgnis über den wachsenden russischen Einfluss, und als spontaner Teil des Programms konnten die Mitglieder auch den Hund des Botschafters treffen, den adoptierten „Mischling“, Juno, als sie plötzlich und zufällig in der Halle erschien. Es gab ein weiteres Treffen, mit der österreichsichen Botschafterin an der Residenz der Botschaft, in einer wunderschönen Atmosphäre. Botschafterin Elisabeth-Ellison Kramer, wartete die Mitglieder der Stiftung mit einem prächtigen Frühstück.
Die Botschafterin betonte die guten wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Verbindungen – es wurden jedoch einige Meinungsunterschiede zwischen den beiden Ländern erwähnt, beispielweise in Bezug auf die Verwendung von Kernenergie. Elisabeth Ellison-Kramer bat ihre ungarischen Gäste um Empfehlungen, wie sich die Beziehungen zwischen den Ländern noch intensiviert werden könnten.
Bei den Gesprächen in der deutschen Botschaft ging es auch um die guten wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Florian Ries, stellvertretender Leiter der politischen Abteilung versuchte jedoch nicht zu verbergen, dass es zwischen den Ländern viele widersprüchliche politische Standpunkte gibt, insbesondere in Bezug auf Demokratie, Presse- und Bildungsfreiheit. Die ungarischen Gäste kritisierten eben die deutsche Presse, und betonten, dass die deutschen Medien allzusehr und einseitig negative Informationen über Ungarn vermitteln, und dass sie in diesen Berichten ihre Antisemitismus-Vorwürfe immer in den Vordergrund stellen, ganz unbegründet. Nach ihrer Meinung sind die Deutschen über Ungarn falsch informiert, und dies sollte sich definitiv ändern.
Nach dem Besuch der Botschaften empfing Präsident János Áder am frühen Nachmittag die Konferenzteilnehmer im Sándor-Palast, wo er sich scherzhaft merkte, dass es diesmal schwieriger war, einen Ort für diese Veranstaltung zu finden, da es noch nie so viele Teilnehmer gab.
Der Präsident lobte die Arbeit der „Freunde Ungarns“ am Beispiel von Mihály Répásy, einem General in den Freiheitskämpfen von 1848/49, und erinnerte daran, dass Görgei ihn mit der Organisation hinter den Fronten beauftragte, denn Görgei glaubte: „Ein erfahrener Organisator ist mehr nützlich für unser Land als zwei gute Generale.“ Dem Präsidenten zufolge leisten die Mitglieder der Stiftung diese wichtige Arbeit in ihren eigenen Gemeinden.
Sie zeigen ein genaueres und authentischeres Bild von Ungarn in der Welt als jede Kampagne oder Nachrichtensendung; das Vertrauen, das durch sie gewährleistet wird, ist von unschätzbarem Wert
Der Präsident schloss seine Rede mit den Worten des aus Ungarn stammenden, weltberühmten Fotografen Robert Capa, der sagte: „Es reicht nicht aus, Talent zu haben, man muss auch Ungar sein“. János Áder bedankte sich bei den Anwesenden, die „unsere Reputation in der Welt stärken.“
E. Sylvester Vizi, Vorsitzender der Stiftung, dankte dem Präsidenten und seiner Frau, dass sie zum sechsten Mal die Freunde von Ungarn in die Residenz eingeladen haben, für ihre Liebe zur Stiftung und dass sie wissen, was und wie die Stiftung für den ungarische Ruf international gemacht hat und noch haben wird. Er hob hervor, dass unter anderem mit den venezolanischen Ungarn und den Pfadfindern aus Los Angeles auch eine neue Generation anwesend ist.
Vizi wiederholte das Capa-Zitat von János Áder und betonte: Die Botschaft, dass neben Talent auch die Bewahrung des Ungartums sehr wichtig ist, von jedem nach Hause mitgenommen werden sollte. Nach den Gesprächen konnten sich die Mitglieder der Stiftung mehr als eine Stunde lang mit dem Präsidenten unterhalten.
Nach dem Besuch beim Präsident Áder empfingen die Mitglieder des Kuratoriums und die Gründer der „Stiftung Freunde von Ungarn“ den Ministerpräsidenten Viktor Orbán in dem „Pesti Vigadó“, der danach eine Rede für die Gemeinschaft hielt.
E. Sylvester Vizi bedankte in seiner Rede, dass Premier Orbán schon zum fünften Mal die Einladung angenommen hat, und zitierte frühere Gedanken des Ministerpräsidenten über den aktiven Patriotismus. Nach Angaben des Vorsitzenden des Kuratoriums ist dieser aktive Patriotismus von mehr als 200 Familien von der „Freunde von Ungarn“ bewiesen, die selbst dafür bezahlt haben, nach Ungarn zu reisen um ihre Wurzeln und die Erfolge des Landes zu feiern.
E. Sylvester Vizi lobte die Arbeit der beiden Online-Nachrichtenportale der Stiftung, Hungary Today und Ungarn Heute. Er sagte: „Es ist sehr wichtig, dass es fremdsprachige Quellen gibt, die ein wahrheitsgetreues Bild des Landes vermitteln.“ Gleichzeitig äußerte er seine Hoffnung, dass sich die Entwicklung des Landes und Budapests fortsetzt, dass es noch mehr ungarische Erfolge geben wird, von denen man weltweit sprechen kann.
Das Ziel der Regierung sei, dass Ungarn bis 2030 das stärkste Militär der Region, die stärkste Wirtschaft, die besten demographischen Daten, die stärkste Hauptstadt und das stabilste politische System haben sollte – sagte Premier Viktor Orbán in seiner Rede.
Vor den Hunderten von Teilnehmern und geladenen Gästen – darunter der Minister für Humanressourcen, Miklós Kásler, Oberbürgermeister von Budapest, István Tarlós, Staatssekretärin für Familien- und Jugendfragen, Katalin Novák – betonte er die Bedeutung von Kultur und nationale Identität und sagte:
Wir brauchen für die demografische Wende nicht Zahlen, wir brauchen vielmehr ungarische Kinder.
Nach seiner Rede beantwortete Premier Orbán die Fragen der Mitglieder von der „Stiftung Freunde von Ungarn“.
Danach trat die Ungarische Nationalphilharmonie sowie der ungarische Sänger Ákos mit einem A-Capella Konzert auf.
(Beitragsbild und Fotos: Tamás Lénárd)