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Budapester Parlamentarier besuchen Moldauer Ungarn

MTI - Ungarn Heute 2023.05.18.

Die Entwicklung des ungarischen Bildungsnetzes im Landkreis Bacău (Rumänien), das vom Verband der moldauischen Tschango-Ungarn (MCSMSZ) betreut wird, schreitet zügig voran, sagte Katalin Szili, als sie die Erfahrungen ihres zweitägigen Besuchs der Tschango-Gemeinden zusammenfasste.

Wie die Chefberaterin des Ministerpräsidenten am Mittwoch gegenüber MTI erklärte, besuchte sie als Mitglied des Aufsichtsausschusses des MCSMSZ gemeinsam mit dem Ausschuss für nationalen Zusammenhalt des Parlaments und Zsigmond Járai, dem Beauftragten des Ministerpräsidenten für die Koordinierung der Zusammenarbeit zwischen den Tschangos und Ungarn, die Schauplätze der in den letzten vier Jahren erfolgten Entwicklungen.

Fact

Die Tschangos (Csángós) sind eine katholische Volksgruppe (ca. 250 000 Menschen) ungarischer Herkunft, die einzige außerhalb des Karpatenbeckens. Rund 50 000 sprechen heute noch – trotz starken Assimilationsdrucks in Rumänien – eine altertümliche ungarische Mundart. Da sie über Jahrhunderte kaum Kontakte zu den übrigen Ungarn pflegen durften, haben die Tschangos ein Brauchtum konserviert, das so nicht oder nicht mehr im Karpatenbecken anzutreffen ist.

1 800 Kinder vom Kindergarten bis zur achten Klasse in 34 moldauischen Gemeinden nehmen an dem ungarischen Bildungsprogramm teil. Außerdem gibt es 54 Schüler des Tschango-Internats in Szeklerburg (Csíkszereda, Miercurea Ciuc), die in den ungarischen Schulen der Stadt lernen, und etwa 70 ungarische Oberschüler, die nach Bákó (Bacău) pendeln.

Während der zwei Tage besuchten sie 13 Siedlungen, in denen der MCSMSZ mit Unterstützung der ungarischen Regierung Kindergärten, Schulen und Gemeindezentren gebaut oder renoviert hat.

Mitglieder der ungarischen Delegation in Magyarfalu (Arini): Zsigmond Járai, Katalin Szili, Károly Pánczél. Foto: Károly Pánczél Facebook

In 34 Siedlungen im Tschango-Gebiet leben etwa 55.000 ungarischsprachige oder sich selbst als ungarisch bezeichnende Menschen, von denen in 22 Siedlungen etwa 2.200 Kinder tägliche Mahlzeiten erhalten, die ungarische Sprache erlernen und ihr Wissen über die ungarische Kultur und Traditionen vertiefen, sagte die Chefberaterin. Derzeit gibt es rund 70 Lehrer und 38 weitere Mitarbeiter des MCSMSZ, die Traditionspflege oder Volksmusikinstrumente unterrichten.

Katalin Szili sagte, die Entwicklungen, die das MCSMSZ durchgeführt habe, seien „sehr gut angelegt“.

Verglichen mit der Volkszählung vor zehn Jahren war der Landkreis Bacău der einzige in Rumänien, in dem die Zahl der Menschen, die sich als Ungarn bezeichnen, gestiegen ist.

Bei der letztjährigen Volkszählung wurde ein Anstieg der Zahl der Ungarn im Kreis Bacău um sieben Prozent gegenüber 2011 festgestellt.

„Wir haben beachtliche Ergebnisse erzielt, und ich bin zuversichtlich, dass die Entwicklungen in den kommenden Jahren den hier lebenden Menschen weiter helfen werden, ihre Identität und ihr Selbstverständnis zu bewahren, indem wir ihnen Zugang zur ungarischen Sprachkultur verschaffen und sie bei der Bewahrung ihrer Traditionen unterstützen“, sagte Katalin Szili.

Sie erinnerte daran, dass sie 2006, als sie noch Präsidentin des Parlaments war, zusammen mit Bogdan Olteanu, dem damaligen Präsidenten der rumänischen Abgeordnetenkammer, zum ersten Mal die Tschangos besuchte, woraufhin eine Zeitung aus Neumarkt (Marosvásásrhely, Târgu Mures) berichtete, dass sie „die erste ungarische Würdenträgerin war, die nach König Béla IV. (1206-1270) die Tschangos besuchte“.

Sie freue sich, dass der MCSMSZ gute Beziehungen zu den Bürgermeistern und Kirchenvertretern habe und dass es der Organisation nun auch gelungen sei, die Autorität zu erlangen, um die Zusammenarbeit sinnvoll und weitreichend zu gestalten, was auch von László (Laurențiu) Pogár, dem Vorsitzenden des Vereins, bestätigt wurde.

Katalin Szili zeigte sich überzeugt, dass die Programme im Tschango-Gebiet weitergeführt werden, da die ungarische Verfassung besagt, dass der ungarische Staat Verantwortung für die außerhalb der Grenze lebenden Ungarn trägt.

Große Fortschritte bei der Stärkung der Identität der ungarischen Tschangos in Rumänien erzielt
Große Fortschritte bei der Stärkung der Identität der ungarischen Tschangos in Rumänien erzielt

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Via MTI Beitragsbild: Moldvai Csángómagyarok Szövetsége Facebook